verknallt in Schrift und Buchstaben

Kategorie: Reisefunde (Seite 1 von 14)

Ich reise gerne und oft, innerhalb Deutschlands, aber auch in Europa. Und natürlich ist unterwegs immer die Kamera dabei, sodass auf jeder Tour neue Fundstücke in meiner Sammlung landen.

07.11.2025

Kennt Ihr diese alten, traditionsreichen Läden für Schuhe, Spielwaren oder Haushaltswaren, bei denen die Schaufensterdekoration das komplette Gegenteil einer Edelboutique wie Prada oder Louis Vuitton ist? Wo nicht auf 4 Metern Fensterfront auf spartanischen Warensockeln ein, zwei Paar Schuhe oder Handtaschen stehen, sondern das gefühlt komplette Sortiment in die Auslage gepackt wurde? Ich liebe sie, und je diverser das Sortiment ist, desto neugieriger bin ich, so einen Laden zu betreten und in den Regalen zu stöbern.

Genau so einen Laden entdeckte ich am Ankunftstag meiner Reise nach Freiburg, in direkter Nachbarschaft zur bezogenen Unterkunft. »Oh!«, dachte ich, »Die haben bestimmt so ein Pilzmesser, nach dem ich gerade suche!« – und zwar ein kleines, stabiles Klappmesser mit einer leicht gebogegen Klinge, jedoch unter 5 cm Länge, um die (aus meiner Sicht fragwürdigen) jüngst eingeführten Waffenkontrollzonenvorschriften in Großstädten wie Hamburg und Berlin zu umgehen und einer Konfiszierung meines Natur-Ausflugszubehörs vorzubeugen. Und siehe da, sie hatten eins.

Schon vor dem Kauf stand ich längere Zeit vor dem Schaufenster, sah mir das bunt gewürfelte Angebot an und bemerkte natürlich auch die teilweise schon recht verwaschenen Schriftzüge, die mit weißer Farbe von innen auf die Scheiben aufgetragen worden waren und über die Jahre (oder Jahrzehnte?) durch die notwendige Fensterpflege sichtlich gelitten hatten. Da musste natürlich ein Foto für meine Sammlung geknipst werden.

Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1925, hat also in diesem Jahr ein sattes 100jähriges Jubiläum zu feiern. Wann die Schrift auf die Scheiben aufgemalt wurde, war leider per Recherche nicht zu ermitteln.

»Der Eisenwarenladen Luitpold Bauer ist ein unwahrscheinliches Geschäft. Dem Siegeszug der Baumärkte hat er genauso getrotzt wie dem Ladensterben in der Innenstadt. Nun feiert der Traditionsladen 100-Jahr Jubiläum.
(…)
Übers Jahr seien etwa die Hälfte ihrer Kunden Touristen, die andere Hälfte Freiburger. Die einen wollen Mitbringsel, die anderen kommen wegen eines konkreten Problems. Die Rückmeldungen seien gut, teils sogar hymnisch. Touristen seien begeistert, dass es solch einen Laden gibt, Freiburger freuten sich, dass es den Laden immer noch gibt.«

QUELLE: BADISCHE ZEITUNG

Trotzdem habe ich natürlich wieder die Herausforderung angenommen, dem Ursprung der Beschriftung durch etwas typographische Detektivarbeit ein wenig näherzukommen. Dazu habe ich die verblassten Buchstaben zunächst vervollständigt, sodass sie besser erkennbar werden.

Der Name des Ladens, der Ende 2022 durch die ehemaligen Landschaftsgärtner Thomas Weisser und Nico Winterhalter übernommen wurde und sich somit aktuell nicht mehr im Familienbesitz befindet, ist in einer fetten Kursive mit teilweise verbundenen Buchstaben gesetzt, die ich gefühlt irgendwo zwischen den 1930er und 1960er Jahren verorten würde. Die auffallendsten Zeichen sind aus meiner Sicht das große und kleine L, sowie das d. Sehr wahrscheinlich wurde die Schrift – gewiss von einem professionellen Schildermaler – seinerzeit von Hand auf die Glasflächen aufgetragen, wie der erodierte Pinselduktus der Farbflächen erahnen lässt. Insofern war ich nicht überrascht, keine 100%ig übereinstimmende kommerzielle Schriftart dafür zu finden. Aber es gibt ein paar Favoriten, die für mein Auge eine recht ähnliche Anmutung (oder »look and feel«) haben.

Meine Auswahl an »Schriftverwandten« umfasst drei Fonts: Die »Splendor« (Ralph M. Unger, 1930 für Schriftguß AG, Dresden), die »Impuls« (Paul Zimmermann, 1954 veröffentlicht durch Johannes Wagner/Ludwig Wagner, VEB Typoart) und – bis auf die Großbuchstaben – die »Cochin Black Italic«. Georges Peignot entwarf die Grundform der Cochin um 1914 auf Basis von Kupferstichen aus dem 18. Jh. für das Pariser Schriftenhaus Deberny & Peignot. Später wurde die Schrift. u.a. von Matthew Carter und Sol Hess überarbeitet und z.T. ausgebaut und der Schriftenhersteller URW erweiterte die Schriftart (1995?) um den extrafetten kursiven Schnitt im nachfolgenden Bild. Die Zeitspanne für die vermuteten stilistischen Wurzeln der Werbeinschrift umfassen dadurch aber noch immer das weite Feld zwischen 1925 (dem Jahr der Geschäftsgründung) und ca. Mitte der 1950er Jahre.

Die zweite Zeile mit ihren kantigen, fast »techno-artig« wirkenden Buchstaben wirkt da schon weitaus moderner. Als optisch sehr ähnliche Schrift fiel mir sofort die »Serpentine« des US-Designers Dick Jensen ein, die er 1972 für die Visual Graphics Corporation entworfen hat. Sie läuft zwar nicht ganz so breit wie die Unterzeile auf dem Fenster, aber auch hier stimmt m.E. die Anmutung.

Ich persönlich neige zu der Annahme, dass der Schriftzug nicht ganz so alt ist wie das Unternehmen selbst, zumal ich auch nicht herausfinden konnte, seit wann das Ladengeschäft an der heutigen Adresse ansässig ist. Meine Hypothese ist, dass der obere Schriftzug bereits etwas nostalgisch wirkte, als die Bemalung des Fensters stattfand, dass die Unterzeile hingegen dem eher moderneren damaligen Zeitgeschmack entsprach – meine Schätzung liegt zwischen 1965 und 1975. Eine bereits im Gründungsjahr mit Farbe aufgetragene Beschriftung hätte zudem 100 Jahre regelmäßige Scheibenreinigung kaum in derart guter Verfassung überstanden.

Wer weitere Indizien hat, um das Alter der Schaufensterzeilen plausibel zu bestimmen oder es auch gänzlich anders einzuordnen, möge sich sehr gerne melden! 🤓 🔠 🫆


Update: Nachträglich kam noch ein interessantes Rechercheergebnis hinzu. Als ich noch weiter suchte, um das Eröffnungsdatum des Ladengeschäfts an der heutigen Adresse herauszufinden, fiel mir auf der rudimentären Website des Unternehmens auf, dass dort eine »modernere« Variante des Logos am Seitenkopf eingesetzt wird. Die Unterzeile erkannte ich sofort als die populäre »Science-Fiction-Schrift« mit dem Namen »Bank Gothic« (Morris Fuller Benton für ATF, 1930). Die Schreibschrift hingegen ist unter mehreren Namen in Umlauf: Die Ur-Version wurde offenbar vom deutschen Schriftgestalter Erich Mollowitz entworfen und von der Schriftgießerei J. D. Trennert & Sohn in Hamburg-Altona unter dem Namen »Forelle« herausgebracht. Ein zweiter Name für die gleiche Schrift, jedoch verlegt von der Schriftgießerei C. E. Weber im selben Jahr, ist »Rheingold«. 1954 interpretierte das britische Schrifthaus Stephenson Blake in Sheffield die Schrift und brachte sie in zwei Schnitten als »Mercury« und »Mercury Light« heraus. 2010 wurde die Schrift als »Forelle Pro« digitalisiert und ausgebaut von RMU (Ralph Michael Unger Typedesign) und kurz zuvor im Jahr 2007 hat auch der Designer Nick Curtis (Nick’s Fonts) seine Version davon veröffentlicht und nennt sie »Jaunty Gent«. Es gibt zwar noch einige andere freie und kostenpflichtige Versionen, aber die vorgenannten sind wohl die bedeutsamsten.

Diese neue Website-Version des Logos bestätigt m.E. die Vermutung, dass der Schriftzug nicht mit käuflichen Schriftarten erstellt wurde, so dass sogar die Inhaber mit einem nachempfundenen Entwurf online gehen mussten. Im Vergleich macht die »Forelle« einen guten Job, die unterkühlte Bank Gothic in der Unterzeile jedoch hat deutlich weniger Charme, finde ich.

03.11.2025

Das typographische Bonbon zum Wochenanfang ist heute nichts für Vegetarier oder Veganer, passt aber nachträglich noch recht gut zum Thema »Halloween«. Gefunden habe ich es vor einer Metzgerei in Basel.

Was meine Aufmerksamkeit weckte, war nicht in erster Linie das Logo des Ladens. Es waren auch nicht die etwas grobschlächtigen 🤭 zweifarbigen und handgeschriebenen, kreativen Großbuchstaben. Es war … der nicht vorhandene Bindestrich.

(Zum Preis pro Liter kann ich leider keine Angaben machen.)
🤓 🔠🩸😱

31.10.2025

Los geht’s mit der Ausbeute an Fundstücken aus Freiburg und Basel! Heute möchte ich mal ein kleines Typo-Rätsel posten. Zu gewinnen gibt’s zwar nichts, aber vielleicht macht es ja trotzdem ein bisschen Spaß, mitzuraten.

Bei meinem Tagesausflug nach Basel sah ich vor einem Uhrengeschäft in der Fußgängerzone einen dunkelgrauen Bauzaun mit dem unten abgebildeten goldgelben Buchstaben. Der Zugang zum Geschäft war durch die Bauarbeiten nicht versperrt und der Verkaufsbetrieb ging unvermindert weiter. Insofern reichte mir ein kurzer Blick auf das Schild über der Ladentür, um zu erfahren, wer oder was sich hinter der Initiale verbirgt. Ich selbst gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, zu den Fans oder zum Kundenkreis dieses Anbieters¹, aber wer unter meinen Leser*innen ihm zugeneigter ist oder etwas aus dessen Sortiment sein Eigen nennt, errät es vermutlich schneller. Vielleicht wird das Raten dennoch etwas erschwert, weil diese Version des Logos erst seit einem Redesign vor einigen Jahren im Einsatz ist und im Außenauftritt des Unternehmens erst nach und nach an allen »touch points« sichtbar wird.

Also – für wen oder was steht wohl dieses sorgsam gepinselte Zeichen?

Im unteren schwarzen Feld verbirgt sich die Auflösung; bei Klick oder Mouseover wird sie sichtbar.

So. Eigentlich wollte ich es diese Woche ja nur bei diesem überschaubaren Ratespiel belassen, aber wie das so ist – wenn ich einmal beim Recherchieren bin, komme ich oft »von Hölzchen auf Stöckchen«, erfahre interessante Details, falle in online in »rabbit holes« und lerne allerlei Wissenswertes dabei. Deshalb folgt nun noch ziemlich fetter Bonuscontent. Und damit ich frei und unbefangen weiterschreiben kann, habe ich den Zusatztext in einen Accordion-Block gepackt, um die Lösung des Rätsels nicht zu spoilern. 😎

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24.10.2025

Als typographisches Fundstück möchte ich heute eine Wandmalerei mit einer Textzeile präsentieren, zu der ich zwar inhaltlich keinerlei Affinität habe und die zudem 1990/1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion quasi ihre Bedeutung verlor, die aber zum anderen, ungeachtet der ideologischen Parole, typographisch durchaus interessant ist.

Gefunden habe ich diese sehr verwitterte Textzeile bei einem Besuch des Klosters Jerichow in Sachsen-Anhalt und der dazugehörigen Gartenanlage, und zwar an der Rückseite eines der größeren Gebäudekomplexe. Gegründet wurde es im Jahr 1144, zwischen 1148 und 1250 entstanden auf dem heutigen Gelände die Stiftskirche sowie weitere Anbauten, Flügel und Verwaltungsgebäude.

Anfangs konnte ich den Text gar nicht entziffern, so sehr hatte der Zahn der Zeit bereits an ihm genagt. Die schemenhaften, kantigen Formen der Buchstaben ließen jedoch vermuten, dass die Bemalung keinesfalls so alt wie das Kloster sein konnte. Der vollständig entzifferte Text lautet »Ewige Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion!« und wurde somit während der Zeit des Bestehens der DDR auf die Wand aufgebracht. Ironischerweise bekräftigt die fortgeschrittene (ggf. sogar absichtliche) Abtragung der Farbschicht sehr anschaulich, dass eben nichts wirklich ewig währt, was man ja in diesem Fall auch durchaus positiv sehen kann. Aber warum steht die Parole ausgerechnet hier, auf der Rückseite eines Gebäudes, noch dazu eines Klosters? Ich habe darauf keine Antwort.

Zu Hause machte ich mich daran, den Schriftzug im Bild zu »restaurieren«. Zunächst suchte ich in Online-Schriftbibliotheken nach einer passenden Schrift, die ähnlich schmal proportionierte, rechteckige Zeichenformen aufweist, wie man sie an der Wand noch erahnen kann. Doch alle Font-Kandidaten wichen in maßgeblichen Details von der Vorlage ab. So begann ich, im Netz nach Fotos mit weiteren Beschriftungen aus der Region um das Kloster zu suchen – in der Hoffnung, dass solch eine Schrift noch andernorts auftaucht. Und tatsächlich fand ich ein historisches Emailleschild von einer Jerichower Schule mit einer bemerkenswert ähnlichen Type. Mit Hilfe der Buchstaben darauf baute ich dann die Textzeile auf der Wand annähernd nach. Im nachfolgenden Bild kann ihr Zustand vor und nach meiner Wiederherstellung per Klick/Mouseover verglichen werden.

Auch wie die Schrift auf dem Schild heißt, konnte ich bislang (noch) nicht herausfinden, vielleicht wurde sie auf Beschilderungen in der DDR häufiger verwendet. Sie ähnelt zwar einigen käuflichen Fonts, wie z.B. der »Spaceland Eight« von Oleh Lishchuk (Pepper Type, 2019), der »Corso Bold« von Dominik Krotscheck (2020) oder der »Marteau Bold« von Dennis Scherdt (Little Giant, 2018), aber alle sind wiederum zu neu, um als Vorlage gedient zu haben und ebenso stimmen wieder etliche charakteristische Details z.B. bei J, r, s, t oder y nicht überein. Auch hier freue ich mich also wieder über Leser*innen, die helfen können, Licht ins Dunkel zu bringen. 🤓 🔠 🔎

20.10.2025

Wohl jeder hat im Hinblick auf zeitgenössische Konsumgepflogenheiten und Produktlebenszyklen schon mal die Begriffe »Upcycling« und »geplante Obsoles­­zenz« gehört. Letzteres bezieht sich zwar meist auf technische Geräte und bezeichnet deren vorprogrammierten Verschleiß, aber auch in der Modewelt ist dieses Prinzip schon länger anzutreffen:

»Ein weiteres frühes Beispiel für eine künstliche Veralterung ist die hauchdünne und extrem reißfeste Feinstrumpfhose aus dem damaligen Wundergewebe Nylon. DuPont brachte im Jahre 1940 die ersten Nylonstrümpfe auf den Markt. Als schließlich jede Frau Nylonstrümpfe ihr eigen nennen durfte, brachen die Umsätze rapide ein. Daher mussten die Entwickler eine noch dünnere Strumpfhose mit begrenzter Haltbarkeit konzipieren.«

BSZ (Bayerische Staatszeitung)

Es stellt sich ohnehin die Frage, ob nicht Mode an sich ein Konzept ist, das die vorzeitige »Entsorgung« an sich noch tadelloser Kleidungsstücke forciert – denn wer, der es sich leisten kann, läuft schon gerne in einem einst trendgerechten Outfit aus dem letzten oder vorletzten Jahr umher, das inzwischen als überholt oder unmodern gilt? Nicht ohne Grund türmen sich auf katastrophal schadstoffbelasteten Müllhalden rund um den Globus groteske Mengen aus Fabrikationsresten und zu Müll deklarierten Klamotten unserer mehr als fragwürdigen Fast-Fashion-Kultur.

Das typographische Montagsbonbon von heute belegt, dass es schon vor Jahrzehnten Gewerbetreibende gab, die sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Lebenszeit von Kleidungsstücken zu verlängern und damit quasi »Upcycling« zu betreiben, noch ehe dieses Wort geboren wurde. Entdeckt habe ich es im November 2018 auf einer Städtereise nach Göttingen. Zur Gründung und dem geschäftlichen Schicksal des beworbenen Betriebes – von dem nur noch diese Beschilderung verblieben ist – konnte ich leider keine näheren Details ermitteln.

Das Schild ist definitiv von Hand gefertigt, was man aus seinem zu vermutenden Alter sowie den Abweichungen bei mehrfach vorkommenden Buchstaben schlussfolgern kann. Die oberen vier Zeilen mit dem Dienstleistungsangebot passen für mein Auge stimmig zu den letzten beiden Zeilen mit Name und Stockwerk des Ladenbesitzers. Wie so oft habe ich im Spektrum der aktuell käuflichen Schriften nach möglichst ähnlichen Vertretern gesucht. Meine Favoriten für die Schreibschrift sind die »Koozie Script« von Dathan Boardman und Conrad Garner (Good Gravy Type Co.) und die »Brillian Greek Condensed Light« von Dusko Joksimovic (Fontex). Bei der ersten sind z.B. das U, r und F ähnlicher, bei der zweiten das b und das e. Erste Wahl für die gebrochene Schrift unten ist die »Thannhaeuser Fraktur«, die bis auf das T ziemlich nah an die Vorlage herankommt (siehe unteres Bild). Insbesondere der Querbalken im M und das konkave rechte »Bein« des M sind hier besondere Formmerkmale.

Und während ich diesen Beitrag verfasse, bin ich noch einmal in den schönen und geschichtsträchtigen Städten Freiburg und Basel zu Gast und bin sicher, dass ich auch von dort wieder reichlich Motive zu meinem Herzensthema mitbringen werde. 🤓 🔠 🎩 👒

06.10.2025

Auch das typographische Montagsbonbon von heute – wahlweise zum Schmunzeln oder Augenbrauen heben – stammt erneut aus Berlin, diesmal aber nicht aus dem Osten, sondern aus dem Westen der Stadt – aus Spandau. Auf einer Besorgungstour führte mich mein Weg kürzlich vorbei am dortigen Rathaus. An der Fassade des 1910–1913 erbauten Hauses findet sich auf der rechten Seite des Haupteingangsportals eine querformatige Tafel mit acht deutschen und internationalen Stadtwappen sowie der fetten, in Versalien gesetzten Unterzeile »UNSERE PARTNERSTÄDTE«. Das kuriose Detail, das mir daran ins Auge fiel, waren die breiten Ä-Punkte, die von den Urhebern der Beschilderung vermutlich manuell links und rechts neben dem Umlaut platziert wurden. Der Platzbedarf der kräftigen Rechtecke ist jedoch derart groß, dass die benachbarten Buchstaben T und D vom Ä abgerückt werden mussten, so dass in dem Wort zwei – nicht sehr ansehnliche – Lücken entstanden.

Die verwendete Schriftart war relativ leicht zu identifizieren, es handelt sich um die populäre »Helvetica« in einem extra fetten Schriftschnitt (»Heavy«) mit besonders weiter Zeichenbreite (»Extended«). Im Vergleich des Schildes mit dem in der Helvetica nachgesetzten Text (siehe unteres Bild) wurde jedoch auch hier noch an den Buchstaben »herumgebastelt«: So stammen beide S augenscheinlich aus dem Zeichensatz des nächst fetteren Schriftschnittes »Black« und die oberen und unteren Querbalken im E wurden etwas verlängert.

Warum diese Eingriffe geschahen, darüber kann man nur rätseln. Dass aber kein typographisch versierter Designer an der Erstellung des Schildes beteiligt war, so weit lege ich mich fest. 🧐 🤓 🔠

03.10.2025

Das typographische Fundstück am heutigen Tag der Deutschen Einheit stammt passenderweise aus Berlin, nur wenige Meter entfernt vom Verlauf der ehemaligen Mauer entlang der Heidelberger Straße im Osten der Stadt. An der Adresse Kiefholzstraße 44 in Berlin-Treptow befindet sich ein Gelände mit mehreren Gebäuden, an denen das vielen geläufige, türkisfarbene Logo der Firma SIEMENS angebracht ist. Der Konzern betreibt an diesem Standort eine Niederlassung des Unternehmens SIEMENS Mobility. Als ich kürzlich dort mit dem Fahrrad vorbeifuhr – es war schon dunkel und die Buchstaben hell erleuchtet –, fielen mir an einer der weiter hinten gelegenen Fassaden die ungewöhnlich weiten Buchstabenabstände in der Wortmarke auf (siehe unscharfes Handyfoto unten).

Auf einem online verfügbaren Foto der direkt zur Straße hin gelegenen Fassade hingegen präsentiert sich der Schriftzug in der üblichen Laufweite – so, wie man ihn auf Produkten oder in Werbemedien kennt.

Zunächst nahm ich an, dass die weiten Abstände zwischen den Buchstaben eine Besonderheit darstellen, die bei der Installation aufgrund baulicher Eigenheiten der Fassade, wie Vorsprünge oder Trägerelemente, notwendig waren. Doch nach dem Betrachten weiterer Fotos, die das Gebäude bei Tageslicht zeigen, zweifelte ich wieder daran – die Fassade ist zwar mit Plattenelementen verkleidet, doch die einzelnen Buchstaben überspannen auch in der weiten Anordnung ohne Weiteres die Fugen dazwischen.

Eine Bildersuche im Netz brachte noch weitere Fotos von Unternehmensniederlassungen zutage (unter anderem auch das unten abgebildete), an denen diese ungewöhnliche, weit gesperrte Logo-Variante zu sehen ist (Beispiel 1, Beispiel 2). Daneben existieren jedoch auch etliche Niederlassungen mit der Standardversion des Schriftzuges (Beispiel 3).

Seither rätsele ich, was der Grund für diese – aus meiner Sicht nicht wirklich ästhetische – Version der SIEMENS Wortmarke an manchen Fassaden sein mag. Im unteren Bild habe ich einmal die beiden Versionen einander gegenübergestellt, die gesperrte habe ich anhand mehrerer Fotos simuliert.

Update 03.10.2025: Mir fiel aus meiner langjährigen Tätigkeit für die BVG dazu noch ein, dass es für deren Hausschrift »Transit« Varianten gibt, die speziell für den Einsatz hinterleuchteter Beschilderungen entwickelt wurden. Diese Schriftschnitte sind eine Idee magerer angelegt, da die Buchstaben später durch das Strahlen des Lichts wieder fetter wirken. Und auch die Laufweite (Buchstabenabstände) ist etwas vergrößert, da auch dies bewirkt, dass die nächtlich hinterleuchteten Texte optisch genauso wirken wie jene bei normalem Auflicht. Doch diese Modifikationen der BVG-Schrift sind sehr subtil – kein Vergleich zu den brachial erhöhten Zeichenabständen hier beim SIEMENS Logo.

Vielleicht hat ja eine/r der Mitlesenden eine plausible Vermutung oder sogar Zugriff auf konkrete interne Informationen, z.B. aus dem Corporate Design Manual des Unternehmens, die etwas Licht ins Dunkel bringen und klären können, ob es sich dabei tatsächlich um eine »offizielle« Variante des Firmenlogos handelt oder um geduldete Ausnahmen, die auf praktischen Abwägungen oder Vorkehrungen von Statikern, Monteuren, Elektroinstallateuren oder anderen »gestaltungsfernen« Fachkräften beruhen. Ich bin gespannt! 🤓 🔠 👀

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29.09.2025

Am ersten Abend meiner kürzlichen Reise nach Freiburg galt es, ein Restaurant fürs Dinner zu finden, spontan und ohne Reservierung. Die Kombination aus einer vielversprechenden Speisekarte und einem freien Tisch fand sich schließlich im Hotel & Restaurant »Der Kaiser«. In einem der größeren Gasträume saß ich dann direkt neben einer antiken Anrichte, in deren verglasten Fächern einige sporadisch verteilte historische Deko-Geschirrstücke standen – darunter auch diese große Steingut-Vorratsdose mit der eingebrannten Aufschrift »GRAUPEN«.

Die schablonenartigen, kantigen Jugendstil-Lettern, ihre spannende Kombination aus Geometrie und handwerklichen Unregelmäßigkeiten und die harmonisch kombinierte Farbpalette des Ornaments darunter ließen mich das rustikale Objekt als Fotomotiv für die Rubrik des typographischen Montagsbonbons auswählen. Nach dem Bezahlen traute ich mich dann, in einer Hauruckaktion die Vitrine für zwei Sekunden aufzuschließen (um hinter die Reflexionen auf der Glasscheibe zu kommen) und aus der freien Hand einen schnellen, aufgrund des gedämpften Lichts leider etwas unscharfen Schnappschuss zu machen.

Einander ähnliche Varianten dieser Schrift sind auf Vorratsbehältern vergleichbaren Alters häufiger anzutreffen, wie eine Bildersuche mit den Wörtern »Jugendstil«, »Vorratsdose«, »Steingut«, »Porzellan«, »Keramik« ergab. Ein Foto mit weiteren Behältern aus der gleichen Serie oder eine exakt entsprechende kommerzielle Schriftart fand ich leider nicht.

Den verwackelten Schriftzug im Foto habe ich nachträglich etwas restauriert und parallel auch noch mal frei nachgezeichnet. Kennt eigentlich noch irgendjemand das »Oma-Food« Graupen? Isst das noch wer? Ich habe sehr lange keine gegessen, aber man kann damit, glaube ich, ziemlich fein kochen. 🤓 🔠

➡️ https://www.foodboom.de/rezept/skrei-mit-rote-bete-graupen-risotto

26.09.2025

Ich bin immer noch ein bisschen frustriert. Vorletzte Woche ergab sich für mich die Gelegenheit für eine Kurzreise nach Freiburg im Breisgau mit einigen schönen kulturellen Unternehmungen am Wochenende. Anreise am Mittwoch, fünf Tage Aufenthalt, Abreise am Mittwoch darauf. Doch wie das Schicksal es wollte, spürte ich schon am Freitagmorgen erste Anzeichen einer starken Erkältung nahen, die mich gen Abend zur Bettruhe zwangen. Am Samstag versuchte ich, mich mühevoll mit Medikamenten im aufrechten Gang zu halten. Ein Fehler offenbar, denn der Preis war ein kompletter Sonntag im Bett. Erst am Montag war Besserung spürbar. Und so entgingen mir auch etliche Stunden, die ich ansonsten in der geschichtsträchtigen Stadt umhergestromert wäre, um neues Futter für meine Fundstücksammlung zu erhaschen. 😒

Nichtsdestotrotz stand aber noch am Donnerstag vor dem Siechtum ein Tagesausflug nach Basel auf dem Plan. Und dort erspähte ich auf dem Weg durch die Gassen an einem großen, offiziell aussehenden und teilweise wegen Bauarbeiten eingerüsteten historischen Bauwerk, an den Seiten einer Toreinfahrt, dieses famose handgemalte, dreisprachige Verbotsschild:

Allein dass pro Sprache eigens verschiedene Schriften zur Anwendung kommen, begeisterte mein Typo-Herz. Dass diese Schriften dann auch noch – jede für sich – viele wundervolle kleine Besonderheiten besaßen, ließ es noch höher schlagen. Der eingerollte Schnörkel beim h und das elegant geschlaufte a bei den deutschen Zeilen. Das kalligraphisch geschwungene P und die oben offene a-Form im französischen Text. Und nicht zuletzt die avantgardistischen g und das abgewinkelte t bei dem italienischen Schriftzug. Wie schön!

Was war das für ein Gebäude? Warum die drei Sprachen trotz der größtenteils deutschsprachigen Basler Bevölkerung? Was war wohl die Motivation zur Auswahl genau dieser drei Schriften? Meine Neugier war mal wieder geweckt.

Bei dem Gebäude, so fand ich heraus, handelt es sich um die ehemalige Basler Hauptpost. Seit Ende August 2023 und noch voraussichtlich bis Dezember 2025 wird der sechsstöckige denkmalgeschützte Komplex nach Entwürfen des Architekturbüros Herzog & de Meuron zu einem edlen Laden-​ und Bürogebäude umgebaut und saniert. Die abgebildete Inschrift fand ich seitlich einer Toröffnung an der Westfassade in Höhe der Gerbergasse 13, rechts unterhalb des von einem Staffelgiebel gekrönten Eckvorbaus (Risalit). Auf einem aktuell im Rahmen der Bauarbeiten veröffentlichten Foto kann man die Stelle sehr gut sehen.

Das Bauwerk hat eine lange zurückreichende Geschichte. In seiner vor der Renovierung bestehenden Form wurde es in mehreren Bauphasen 1851–53/1881 aus rotem Saverner Sandstein auf dem Gelände eines ehemaligen Kaufhauses (!) aus dem 14. Jh. erbaut. Das historische Portal dieses Kaufhauses sowie ein Original-Relief aus dem Jahr 1572, auf dem zwei Basilisken das Basler Wappen halten, sind bis heute erhaltene Bestandteile des Gebäudes.

Doch im späten 20. Jahrhundert, der Ära des Online-Banking und digitaler Frankiermöglichkeiten, ereilte das mondäne Postgebäude mit seiner großen neogotischen, von gusseisernen Säulen getragenen Schalterhalle dasselbe Schicksal wie viele andere Publikumsbauten von Banken und Postunternehmen. Die Kundenzahlen sanken, der Schalterbetrieb und die riesigen Flächen rentierten sich nicht länger, der repräsentative Bau wurde unwirtschaftlich. Im Jahr 2016 wurde die Schließung der Hauptpost angekündigt, fünf Jahre später, am 12. November 2021, waren die Schalter dort letztmals geöffnet.

Mit den Baudaten des Postgebäudes im späten 19. Jahrhundert haben wir nun schon einmal einen plausiblen Hinweis auf die Entstehungszeit des Verbotsschildes. Die Dreisprachigkeit darauf wollte ich als Nächstes ergründen.

Zwar wird in Basel seit langer Zeit überwiegend Deutsch gesprochen, jedoch wurden kurz vor der Errichtung des Gebäudes mit der Schweizer Bundesverfassung von 1848 Deutsch, Französisch und Italienisch zu den drei gleichberechtigten Landessprachen erklärt; 1938 kam das Rätoromanisch als vierte Landessprache dazu. Im Jahr 1900 hatte der Kanton Basel-Stadt 112.227 Einwohner, davon gehörte die Mehrheit (95,1%) zu den Deutsch sprechenden, nur ein kleiner Teil entfiel auf Französisch (2,3%) und Italienisch (2,1%). Die Mehrsprachigkeit auf der Tafel liegt also sehr wahrscheinlich in dieser offiziellen Sprachregelung begründet.

Die spannendste Frage ist nun die nach der Motivation des Schildermalers zur Auswahl und Formgebung der genutzten Schriftarten. Dazu kann ich folgendes sagen:

Die Schrift der deutschen Zeilen ist wohl eine damalige zeitgenössische Interpretation einer gebrochenen sog. »Textura«-Schrift mit linearen sowie ornamentalen Verzierungen an vielen Zeichen sowie charakteristischen »Spornen« an den Stämmen mancher Initialen. Textura-Schriften gehören in ihrer Originalform zu den ältesten gebrochenen Schriften. Ihre kantigen Buchstabenformen lassen eindeutig deren Ursprung im manuellen Schreibprozess mittels einer Breitfeder erkennen. Die Bezeichnung »Textura« deutet an, dass das sehr gleichförmige Schriftbild bei längeren Texten optisch wie ein gewebeähnliches Muster erscheint.

Ziemlich ähnliche Buchstabenformen konnte ich bei zwei heute kommerziell erhältlichen Schriften finden. Zum einen die »Blackletter 686« (Bitstream, 1964) / unter anderem Namen als »London Text« erschienen (Berthold, 1974?). Der Gestalter bzw. Urheber ist leider unbekannt. Die zweite, erst kürzlich erschienene ähnliche Schrift ist die prächtige »Altwien« (2020) von Christoph Zeugswetter, inspiriert von alten Straßenschildern in Wien und Salzburg.

Die ebenfalls deutlich handschriftlich anmutende Schrift des französischen Textes ist eine sog. »Ronde«-Schrift (»L’écriture ronde française«, in England »French script«, in Deutschland »Rundschrift«), die sich im Laufe des Barock aus verschiedenen handgeschriebenen Varianten gotischer (Kursiv)schriften entwickelte. Sie wurde oft sehr aufrecht, fast ohne Neigung geschrieben und in Frankreich bis ins 20. Jahrhundert hinein im Schulunterricht als Schreibschrift gelehrt.

Auch für die Buchstaben dieser Inschrift finden sich bei einigen käuflichen Schriften sehr eng verwandte Zeichenformen: Mein Favorit ist die »Bon Mot« (Nick Curtis, 2006). Auch heute noch recht populär ist die formverwandte »French Script« – eine von mehreren ähnlichen veröffentlichten Schriften, die sich an eine Vorlage namens »Parisian Ronde« anlehnen, welche 1878 von der Chappelle Foundry in Paris veröffentlicht wurde. Inspiration dafür waren wohl Handschriften und Gravuren, die zu jener Zeit in offiziellen Ankündigungen oder formellen Einladungen häufig genutzt wurden. Weitere Versionen dieser Ur-Schrift folgten rund um die Entstehungszeit der Hauptpost bis etwa 1905 u.a. unter den Namen »Inland French Script«, »French Plate« und »Typo Upright«.

Am wenigsten fündig wurde ich bei der Recherche zu Ursprüngen und Ähnlichkeiten des italienischen Schriftzuges. Er ist eine für die damalige Zeit bemerkenswert moderne, handgezeichnete Mischung aus einer serifenlosen Groteskschrift (bei s und a) und einer serifenbetonten Linear Antiqua oder »Egyptienne« (mit breiten Serifen bei P/p i, b und t). Vermutlich ließ sich der Schildermaler vom Stil ähnlich gestalteter, plakativer »Reklameschriften« jener Zeit inspirieren, die sich damals – neu aus England kommend – im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert über ganz Europa ausbreiteten.
Entfernt ähnliche Formmerkmale – speziell die Mischung aus Buchstaben mit (B, F, P) und ohne Serifen (V, W, X) – finden sich interessanterweise bei der über 100 Jahre später erschienenen »Triplex Serif« von Zuzana Licko (Emigre, 1989).

Ein Detail, das noch auffällt, ist, dass jeweils die Schrift in der zweiten Zeile jedes der drei Texte größer angelegt ist als in der ersten. Das wäre logisch, wenn diese Akzentuierung durchgehend das Wort für VERBOTEN beträfe, aber in der deutschen Zeile ist es DURCHGANG. Auch ein optischer Ausgleich der Zeilenbreiten kann nicht der Grund sein, denn die zweite deutsche Zeile wird durch die Vergrößerung sogar breiter, lediglich beim französischen und italienischen Textblock ergibt sich ein gewisser optischer Ausgleich. Insofern bleibt diese Ungleichheit ein Kuriosum, dessen Grund sich nicht nachvollziehen lässt.

Ich hoffe, der Recherchebericht »bis zum Ellenbogen« zu diesem feinen historischen schweizerischen Fundstück war heute nicht allzu speziell. Wer trotzdem darüber hinaus etwas mehr nachlesen mag, findet nachfolgend noch einige Links. 🤓 🔠 🇨🇭

Website zum Gebäude der Hauptpost Basel und dessen Umbau:
➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptpost_(Basel)#

Bildbericht über die Bauarbeiten von einem beteiligten Unternehmen:
➡️ https://www.erne.ch/de/baureportagen/umbau-alte-hauptpost-basel/

Geschichte der Sprachen in der Schweiz:
➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachen_in_der_Schweiz

Zu den französischen »Ronde«-Schriften:
➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Ronde_(Schrift)


15.09.2025

Zum heutigen typographischen Montagsbonbon – einem sympathischen Wunsch aus Regensburg, dem ich mich nur anschließen kann – hätte ich eigentlich nur eine einzige, kurze Anmerkung:

Ich lese hinter »schönen Tag« definitiv ein unsichtbares Komma und das F muss natürlich klein sein! 😉 🤓 🔠 🥨

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