Handgeschriebene Waldfrage.
(entdeckt in Brandenburg.)

verknallt in Schrift und Buchstaben
Man glaubt kaum, wo dieser antike Feuermelder steht …
(direkt in der Berliner Innenstadt nahe dem KaDeWe.)

Handgeschriebenes Schild am Eingang eines Hotels.
(fotografiert in Tangermünde.)

Ersehnt bei Hitze, aber leider geschlossen.
(gesehen während einer Wanderung im Berliner Umland.)

Jeden Tag wird es millionenfach benutzt oder gelesen, aber viele wissen nicht, wo es seinen Ursprung hat – das »und-Zeichen«: & (engl. »ampersand«). Auf modernen Tastaturen findet es sich oben auf der Zifferntaste 6, bei älteren Tastaturen hatte es lange keinen festen Platz und stand mal über der 4, 5, 6, 7 oder 9 oder bekam sogar eine eigene Taste zugewiesen.
Die Herkunft seiner verschnörkelten Formgebung kann sehr schön nachvollzogen werden, wenn man das Zeichen eintippt, es in einer »klassischen« Serifenschrift formatiert und dann zwischen den Schriftschnitten »Regular« und »Italic« wechselt. In der »Italic«-Variante ist dann oft mit etwas Fantasie das lateinische Wort »et« (= »und«) in dem Zeichen zu lesen – und das ist gleichzeitig seine Herkunft. Das häufig verwendete Wort »et« wurde in lateinischen Handschriften im Laufe der Zeit zu einer sog. »Ligatur« (= Verschmelzung mehrerer einzelner Zeichen zu einer neuen Form) verbunden. Solche Ligaturen halfen den Schreibern, schneller und effizienter zu schreiben. Im weiteren Verlauf der Schriftentwicklung und insbesondere nach Erfindung der Drucktechniken und des Schriftsatzes mit beweglichen Lettern entstand dann später allmählich das Symbol »&«, das heute am bekanntesten ist und ein bisschen wie eine doppelt geschweifte Acht aussieht.
Weiterführende Links (englisch) mit zusätzlichen Informationen und anschaulichen Beispielen:
➡️ https://medium.muz.li/the-shorthand-history-of-the-ampersand-4b9ea5f56300
➡️ https://medium.com/black-lion-banner/the-history-of-the-ampersand-c81839171940

Gefunden auf einer Baustelle, wo sich dieses historische Werbemotiv jahrzehntelang zwischen den aneinanderstoßenden Wänden zweier Häuserblöcke befand und durch den Abriss des jenseitigen Gebäudes nun wieder zutage trat.

Typographisches Fundstück der Woche (entdeckt am Stralsunder Bootshafen).
Ein famoses Beispiel für »die Schönheit der Lücke«. Die besondere Form des »ß«, die das Gesamtzeichen aus zwei nicht miteinander verbundenen Elementen zusammenfügt, führt zu einem sehr merkfähigen und ästhetischen Buchstaben, der dem Logo Exklusivität und Hochwertigkeit verleiht.
(Ich habe nicht recherchiert, ob diese Buchstabenform exklusiv für dieses Logo »von Hand« gestaltet wurde, oder ob eine Schriftart genutzt wurde, bei welcher das »ß« bereits im Zeichensatz so angelegt ist.)

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