verknallt in Schrift und Buchstaben

Kategorie: Handwerkskunst (Seite 1 von 4)

In dieser Rubrik wurde Schrift nicht zweidimensional gedruckt, gemalt oder aufgeklebt, sondern gemeißelt, geschmiedet, gefräst oder gelasert. Und das hat sichtbaren Einfluss auf ihre Formgebung.

01.09.2025

Das Motto der beiden Motive des heutigen typographischen Montagsbonbons lautet »Metall«. Die meisten (längeren) dreidimensionalen Schriftzüge an Geschäften, Gebäuden oder anderswo im öffentlichen Raum sind wohl aus Kunststoff angefertigt, wenige aus Holz, einige ältere Neonbeschriftungen aus Glas – und dort, wo Metall zum Einsatz kommt, sind die Zeichen mittlerweile ausgelasert oder maschinell gefräst/gestanzt. Wesentlich aufwendigere, von Hand gefertigte Metall-Schriftzüge findet man meiner Erfahrung nach relativ selten.

Hier habe ich zwei Exemplare aus meiner Sammlung herausgesucht, die ich für besonders gelungen halte: Das erste aus Barcelona, das zweite aus Lemgo. Stahl vs. Eisen, modern vs. traditionell, schlicht vs. verziert.

Mal was anderes! 🤓 🔠 ⚒️

28.07.2025

Heute kommt das typographische Montagsbonbon zwar nicht erneut aus dem Keller, aber wir bleiben in der Gegend, in der sich das Haus und der Keller befinden. Bei einigen Ausflügen fielen mir an den Ziegelwänden der älteren Wohn- und Bauernhäuser hier die »Signaturen« der früheren Ziegeleien auf, die alle paar Meter in einzelne Steine eingeprägt sind. Offenbar befanden sich in der Ortschaft Kuhlhausen in Westbrandenburg und in Rathenow ehemals mindestens zwei dieser Betriebe, mit denen dann im Umland die lokalen Gebäude errichtet wurden. 



Besonders markant fand ich im ersten Foto die Formgebung des kleinen g, erinnert doch das aufrecht stehende »Fähnchen« mitten auf dem Kopf des Buchstabens frappant an das gleiche Charakteristikum, das mir in einem älteren Posting zu Straßenschildern in einem historischen Seemannsviertel aufgefallen war. Bemerkenswert sind aber auch die fehlenden Serifen an der Basis des kleinen l, man könnte fast schon meinen, die Firma Siggel hätte damals schon so etwas wie ein eigenständiges »Logo« besessen. Das Herstellungsdatum des Ziegels im ersten Bild liegt etwa zwischen 1885 und 1910 (der Dauer der Geschäftstätigkeit der Ziegelei Siggel), das passt auch zum Baujahr des betreffenden Hauses – 1890.



Natürlich enttäuscht das Internet auch bei diesem Thema nicht und stellt einen interessanten Beitrag zu den sog. »Ziegelstempeln« aus der Region bereit:
➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_Rathenower_Ziegelstempel

Nun bin ich gespannt, ob ich demnächst noch weitere dieser Reliefprägungen hier in der Gegend finden werde … 🤓 🔠 🙂 🧱

11.07.2025

Acht Motive liegen noch in meinem Ordner mit typographischen Fundstücken aus Barcelona. Es wird allerdings nicht einfacher, aus den verbliebenen Bildern sinnvolle Cluster zu bilden, die ich turnusmäßig hier posten kann. Zweien der Fotos jedoch könnte man die Überschrift »Kultur« zuweisen, somit soll dies das Motto des heutigen Beitrags sein.



Das erste Motiv knipste ich am berühmten Altstadtboulevard »La Rambla«, hinter der Jalousie verbirgt sich das Geschäft eines Notenhändlers. Die Paillettenschrift im oberen Teil des Fotos ist sehr wahrscheinlich eine Eigenkreation. Die handgemalten Buchstaben der Schrift darunter erinnern vage an »softe« Serifenschriften aus den 1970er- und 1980er-Jahren, aber einen 100%igen Treffer bei der Identifikation konnte ich nicht landen – vermutlich war auch hier bei der Erstellung einiges an typographischer Fantasie im Spiel.



Das zweite Motiv entdeckte ich an der belebten Straße »Carrer Gran de Gràcia«, hoch über den Köpfen der Passanten: eine alte Inschrift, vermutlich u.a. für eine einst dort ansässige öffentliche Bibliothek (BIBLIOTECA PUBLICA). Sie wirkt, als sei sie einst komplett unter Putz versteckt worden, der dann jedoch im Laufe der Zeit wieder abblätterte. Der zweite noch halbwegs lesbare Begriff oben (PENSIONES DOTES [?]) wird übersetzt mit »Mitgiftrenten«. Eine interessante Kombination – und daher ist es wohl angebracht, anzunehmen, dass diese beiden Services auf getrennten Etagen untergebracht waren … 😉 🤓 🔠

04.07.2025

Wenn die Hitze drückt, brauchen Körper und Geist erstens genug Flüssigkeit und Elektrolyte und zweitens eine reichliche Zufuhr von Nervennahrung wie Obst, Schokolade, Gebäck oder Konfekt, die gut schmeckt, die Endorphinausschüttung anregt und im Idealfall etwas kühlt. Deshalb steht das Bilderbündel, das ich heute als gesammelte typographische Fundstücke der Woche aus meinem »Barcelona-Bestand« poste, unter dem Motto »Leckereien«. Im Angebot sind Süßwaren (1), Confiserie (2), ein feines Brunch (3) und Tapas (4).



Die meisten Schriften in den Bildern sind wieder garantiert handgefertigt, insbesondere bei Bild (3) und basieren höchstens teilweise auf kommerziellen oder historischen Vorlagen, ihre Bestimmung ist daher sehr diffizil. 



Die augenfälligsten Merkmale bei der Schrift auf dem Vorhang der Bonboneria (1) sind der spitze Winkel beim M und der gerade Abstrich des R – eine kommerzielle Schrift mit beiden Merkmalen gleichzeitig konnte ich nirgends finden. Beim oberen Schriftzug auf demselben Bild fallen insbesondere die schlanken Proportionen, der Winkel in den Serifen beim E und der große »Bauch« des R auf, aber auch hier kam ich bei einer Identifikation nicht weit. 



Das Metallrelief bei der Pastisseria (2) zeigt mal wieder eine Schrift mit Urspüngen im Art Déco oder den beiden Jahrzehnten danach. Hier böte sich der Font »ITC Juanita« als Vorlage an: 



➡️ https://www.myfonts.com/de/collections/juanita-font-itc

Im Foto mit den Tapas (4) fallen die kurzen Unter- und Oberlängen, der gerade Abstrich des y und das abstrichlose u auf, ein als Vorlage hätte z.B. die Schrift »HK Nova Semi Bold« gedient haben können:



➡️ https://www.myfonts.com/de/products/semi-bold-hk-nova-590740

Aber jetzt gibt’s erstmal ein Eis! 🤓 🔠 🍧

23.06.2025

Das typographische Montagsbonbon heute ist ein schönes Beispiel dafür, wie grafische Elemente, die nicht immer bzw. nicht »geplant« auf einer Gestaltungsfläche vorhanden sind, zufällig und zeitweilig das ursprüngliche, menschengemachte Design auf interessante Weise verändern – vielleicht sogar verschönern – können.



Auch dieses Beispiel stammt wieder aus Barcelona. Im strahlenden Schein der Mittagssonne im Mai warfen die Befestigungsstäbe auf diesem Ladenschild ihre strengen diagonalen Schatten über die Fläche mit den auffälligen handgefertigten Holzbuchstaben. Diese interessante Zufälligkeit musste ich dann doch direkt mal fotografisch einfangen – hier arbeitete mal die Sonne als Designerin. 🤓 🔠 ☀️

06.06.2025

Weiter geht es am heutigen Freitag vor dem langen Pfingstwochenende mit der gebündelten »Abarbeitung« meiner kürzlich in Barcelona erbeuteten typographischen Fundstücke. Die Überschrift diesmal lautet »Schreibschriften«.

Für Ladenbauer und Werbetechniker sind – insbesondere dreidimensionale – Beschriftungen solcher Art in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung, denn die Schreibschriftwörter an der Ladenfassade sollten ja den Eindruck machen, als seien sie flüssig und in einem Zug geschrieben worden. Bei solchen (beleuchteten wie unbeleuchteten) Objekten muss daher entweder das Gesamtgebilde wortweise aus einem Stück gefertigt werden oder es muss sorgfältig so konzipiert und hergestellt werden, dass nach einer Montage aus einzelnen Modulen möglichst kaum oder keine Nahtstellen sichtbar sind. 



Bei gedruckten oder aus Klebefolie erstellten Objekten sind diese Herausforderungen deutlich geringer, da gedruckte oder geplottete Schreibschrift-Objekte, je nach verfügbarer Bahnbreite oder den Bogenmaßen des Trägermediums, oft tatsächlich in einem Stück gefertigt werden können. Im Falle einer modularen Fertigung können Nahtstellen merklich unauffälliger sein und sich bei sorgfältiger Montage sogar inmitten einzelner Buchstaben befinden. Fehltritte bei der Produktion sind hier zwar immer noch ärgerlich, aber weitaus weniger kostspielig, da der Material-und Arbeitsaufwand nur einen Bruchteil dessen ausmacht, was ein voluminöser und ggf. beleuchteter Schriftzug aus Holz, Metall oder Kunststoff kostet.



Die drei Beispiele hier nutzen meiner Einschätzung nach allesamt keine kommerziellen Schriftarten, sondern wurden individuell für die Auftraggeber gestaltet: Ein Objekt (»Baixos 36«) wurde wohl aus Eisen gebogen und verschweißt, eins (»Hispanos«) erweckt aufgrund der leicht unebenen Oberfläche den Eindruck, als sei es aus einem form-/knetbaren Material gefertigt worden und das dritte (»Moliné«) besteht vermutlich aus einer Metalleinfassung mit illuminierter Plexiglas-Front. Hier kann man noch einzelne Module erkennen – zwischen den einzelnen Buchstaben sind die feinen Nahtstellen zu erkennen, an denen sie ineinander übergehen.



Mit diesem Posting wünsche ich allen Lesern meiner Rubrik schöne Pfingsttage. Am Montag wird das »typographische Bonbon« feiertagsbedingt entfallen. Wir lesen uns wieder in einer Woche! 🤓 🔠

05.05.2025

Dem Foto des typographischen Bonbons am Montag möchte ich heute lediglich als Bildunterschrift jenen Gedanken hinzufügen, den ich im Moment des Entdeckens hatte:



»Eine Hausnummer wie aus der Mayonnaisetube«.



02.05.2025

Das typographische Fundstück der Woche stammt diesmal wieder aus der Rubrik »Umsetzungen, die Menschen mit einem Faible für gute Gestaltung nahezu körperliche Schmerzen bereiten«. Entdeckt habe ich es am Hamburger Hauptbahnhof auf dem Emporenweg oberhalb der Bahngleise auf der Bahnhofsseite gegenüber der Wandelhalle. Eigentlich wollte ich nur kurz auf dem großen Display Abfahrtzeit und -gleis des Zuges checken, der mich letztes Wochenende zum Startpunkt meiner sonntäglichen Wandertour bringen sollte. Doch dann fiel mein Blick auf die gestanzte Textzeile im oberen Teil der metallenen Display-Einfassung und ich dachte: »AUA«. Einfach nur »AUA«. Und machte ein Foto.



Wieder zu Hause, begann ich dem typographischen Unfall nachzuspüren. Ich entzerrte die Perspektive meines Bildes, brachte die geschändete Zeile wieder auf ihre Originalproportionen und sah bald, dass die genutzte Schrift offenbar die »Antique Olive Medium« ist (die im Übrigen weder mit der Schrift der derzeitigen Leitsysteme der Bahn noch mit ihrem Corporate Design auf Zügen und in Medienkanälen irgendetwas zu tun hat)¹. Um ganze 250% wurde der Schriftzug auf der DTP-Streckbank in die Breite gequält. Anschließend hat man sie noch – vermutlich in Handarbeit – aus technischen Gründen für die Stanzung in eine »Stencil«-Variante umgebastelt und nun heißt der visuelle Missgriff auf beiden Seiten einer etwa 5–6 Meter breiten Infotafel mit 200 Zoll Diagonale² Reisende aus Hamburg und aller Welt willkommen.



Womöglich wäre »… und tschüss!« der bessere Text gewesen. 🤓 🔠 🫣 



Zur Schrift »Antique Olive«:
Entworfen zwischen 1959 und 1971 für die französische Schriftgießerei Fonderie Olive von dem Plakatgestalter Roger Excoffon (1910–1983):


1 ➡️ https://schriftgestaltung.com/schriftlexikon/schriftportrait/antique-olive.html

Info zu den großen DB-Displays:


2 ➡️ https://www.deutschebahn.com/de/presse/presse-regional/pr-berlin-de/aktuell/presseinformationen/Neue-XXL-Anzeigetafeln-in-Berlin-Hauptbahnhof-installiert-13326670

(Kennt außer mir noch jemand die Kampagne für die »Gelben Seiten« aus den frühen 1990ern? Der Slogan am Ende dieses Werbespots kam mir zu dem obenstehenden Gestaltungsunfall in den Sinn):



Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

11.04.2025

Beim typographischen Fundstück der Woche bleiben wir weiterhin in Kopenhagen und wieder geht es auf eine wilde Reise durch die Vergangenheit. Über der Eingangstür eines Wohnhauses an der Nørrebrogade fiel mir die eigenwillige Hausnummer ins Auge und wurde natürlich sofort fotografiert. Die formfolgende Verzerrung der Ziffern erinnerte mich an irgendwas … ich kam nicht drauf und überlegte lange – und nun kam die Erleuchtung!



Einen ähnlichen »Trend« mit auffälligen Häufungen dieses Stilmittels – dem Anpassen von Zeichenformen an eine vorgegebene Kontur – gab es meines Wissens bislang in zwei Zeiträumen: Der erste lag um 1890–1910 und vollzog sich im Rahmen des Jugendstils. Damals fanden sich ähnliche Umsetzungen bei Logos von Unternehmen, insbesondere in der noch jungen Autoindustrie. Als dreidimensionale Metallembleme prangten sie an den Kühlern vieler Fahrzeugmodelle. Ein paar Beispiele habe ich nachfolgend verlinkt

(Mercedes-)Benz, 1909:
➡️ https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/tradition/mercedes-benz/geschichte.html



Opel, um 1910/1920:
🖼️ ➡️ https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Das-Opel-Auge_in-guten-Haenden_LWS2577.jpg

Alfa (Romeo), 1870–1910:
➡️ https://www.media.stellantis.com/em-en/alfa-romeo/media-library/video/2394978/563643?&folderTitle=Alfa%20Romeo%20MILANO

Saab (ehem. VABIS), um 1900:
➡️ https://1000logos.net/saab-logo/

Die zweite Ära, in der eine Häufung solcher verformten Schriftzüge zu beobachten ist, war die Flower-Power-Zeit der späten 1960er-Jahre – nur nutzten die Grafiker für ihre oft als »psychedelisch« bezeichneten Werke eine deutlich grellere Farbpalette. Ein schönes Beispiel ist etwa das nachfolgend verlinkte Poster für The Byrds, aber auch andere berühmte Künstler*innen und Bands wie Led Zeppelin, Janis Joplin, Jefferson Airplane, Jimi Hendrix u.a. nutzten solche Designs für Plattencover oder Poster:



Poster, The Byrds:
➡️ https://nwcartographic.com/products/92066?variant=40429932052541

Albumcover, Donovan:
➡️ https://www.bbc.co.uk/programmes/p06lnjl6

Das Spannende daran ist, dass die Verwandtschaft dieser beiden gut 70 Jahre auseinanderliegenden Stile anscheinend kein Zufall ist, sondern ein plausibel herleitbares und bewusst initiiertes »Revival«, nachvollziehbar erläutert im nachfolgenden Video. Der Designer Wes Wilson wird darin als ein stilprägender Protagonist benannt:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahren Sie mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.



Ein drittes Anwendungsfeld, über alle Jahrzehnte hinweg, sind – Fußballclubs. Bis heute nutzen viele Vereine weltweit (grafisch mehr oder weniger gelungen) solche typographischen Embleme als Logo.



Faszinierend, dass Typographie einen Bogen spannen kann von einer Jugendstil-Hausnummer über die Kindertage des Automobils und die knallbunten Konzertplakate der Hippie-Ära bis hin zu Fußball, oder? Ich jedenfalls war mal wieder begeistert. 🤓 🔠 ☮️ ✌ 🌸 ⚽

28.03.2025

Das Betrachten und ggf. Besichtigen von Kirchen gehört für mich, obgleich ich selbst nicht sonderlich religiös bin, natürlich auch dazu, wenn ich eine Städtereise wie meine kürzlich unternommene Fahrt nach Kopenhagen mache. Auf meinen Streifzügen durch die Stadt kam ich an einer Kirche vorbei, über deren Eingangsportal eine eingemeißelte Schriftzeile meine Aufmerksamkeit erregte. Es war die St.-Augustin-Kirche der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kopenhagen, sie wurde in den 1960er Jahren vom Jesuitenpater Adolf Meister (*1931) gegründet. Das Kirchengebäude wurde lt. Wikipedia im Jahr 1914 fertiggestellt, ist also vergleichsweise jüngeren Datums.



Es war nicht ganz einfach, bei den herrschenden Lichtverhältnissen ein Foto zu machen, auf dem die Inschrift 100% klar erkennbar ist. Sie lautet: SUMITE: HOC EST CORPUS MEUM, rechts darunter in kleinerer Schrift dann: MARC XIV·22. Es handelt sich also um ein Bibelzitat aus dem Buch Markus, auf deutsch »Nehmet; das ist mein Leib« – die Einsetzungsworte zum christlichen Abendmahl.



Besonders auffällig fand ich die herzförmigen M, die sich in ähnlicher Form in einigen sog. »Unzialschriften« wiederfinden. So bezeichnet man antike, schon ab dem 2. Jh. anzutreffende, zumeist mit einer breiten Feder handgeschriebene (Buch)schriften, in denen es oft keine gesonderten Groß- und Kleinbuchstaben gibt, die kaum Ober- oder Unterlängen besitzen und auffällig gerundete Detailformen. Schriften mit ähnlicher Anmutung tauchen oft im Kontext der Geschichten J.R.R. Tolkiens auf; gibt man »Hobbit« bei der Schriftsuche ein, landet man auffällig oft auf Seiten mit Schriften, die an Unzialschriften erinnern. Auch mit den alten Kulturen der Kelten, Iren, Schotten und Waliser werden solche Schriften oft assoziiert oder für eine entsprechende Anmutung, z.B. bei Büchern, CDs oder Filmtiteln eingesetzt.



Die Inschrift deutet an einigen Buchstaben deutliche Serifen an, an anderen sind diese nicht oder kaum erkennbar; beim S sieht man oben keine, unten hingegen schon. Und die Formen von S und R wirken auf mich geradezu modern. Eine spannende Kombination. Ich habe die großen Zeichen aus dem Foto einmal von Hand – soweit für mich erkennbar – nachskizziert und bin gespannt, ob von den Schriftexperten hier eine weitere vertiefende oder korrigierende Einordnung erfolgt. 🤓 🔠 



Kirche St. Augustin/Kirchengemeinde:
➡️ https://en.wikipedia.org/wiki/St._Augustine%27s_Church,_Copenhagen
➡️ https://www.gemeinde.dk/gemeinde/



Unzialschriften:


➡️ https://www.typografie.info/3/Schriften/listen.html/unzialschriften-r112/
➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Unziale

Beispiel einer ähnliche Unziale (»750 Latin Uncial«):


➡️ https://www.myfonts.com/de/collections/750-latin-uncial-font-glc

« Ältere Beiträge