Hoffentlich nur ausgeliehen …
(entdeckt in Schwerin.)

verknallt in Schrift und Buchstaben
Ich reise gerne und oft, innerhalb Deutschlands aber auch in Europa. Und natürlich ist unterwegs immer die Smartphonekamera dabei und so landen auf jeder Tour neue Fundstücke in meiner Sammlung.
Handgeschriebenes Schild am Eingang eines Hotels.
(fotografiert in Tangermünde.)
Ersehnt bei Hitze, aber leider geschlossen.
(gesehen während einer Wanderung im Berliner Umland.)
Typographisches Fundstück der Woche (entdeckt am Stralsunder Bootshafen).
Ein famoses Beispiel für »die Schönheit der Lücke«. Die besondere Form des »ß«, die das Gesamtzeichen aus zwei nicht miteinander verbundenen Elementen zusammenfügt, führt zu einem sehr merkfähigen und ästhetischen Buchstaben, der dem Logo Exklusivität und Hochwertigkeit verleiht.
(Ich habe nicht recherchiert, ob diese Buchstabenform exklusiv für dieses Logo »von Hand« gestaltet wurde, oder ob eine Schriftart genutzt wurde, bei welcher das »ß« bereits im Zeichensatz so angelegt ist.)
Famoser Markenname, cooler Schriftzug.
(erspäht während einer Dienstreise nach Leipzig auf einem Schuhputzautomaten im Hotel.)
Der Schatten goldener Zeiten.
(gesichtet in der Trierer Fußgängerzone.)
Bis gestern befand ich mich für einige Tage im Urlaub auf der schönen dänischen Insel Bornholm und das brachte mich auf den Gedanken zu diesem Posting.
Denn seit ich Ende der 1990er-Jahre erstmals während eines Urlaubs in Dänemark mit dem Zug fuhr, bin ich verliebt in das »Danish g«. Diese ganz besondere Formgebung des kleinen ›g‹ ist nämlich Bestandteil der exklusiven Hausschrift »Via« der dänischen Eisenbahngesellschaft DSB (Bild 1) und damit präsent auf sämtlichen Beschilderungen und Anzeigetafeln an dänischen Bahnhöfen. Die in Kopenhagen ansässige Agentur Kontrapunkt schrieb zu ihrer damaligen Schriftgestaltung:
»The open loop of the ›g‹ is derived from the Danish signage tradition. The feature arose from the simple need to use the available space on a sign the best possible way.« 🇩🇰☝️
Und tatsächlich ist dieses spezielle ›g‹ auf etlichen lokalen Straßenschildern zu finden, wenn man ein wenig danach sucht, aber auch in aktuellen Logos erfreut sich dieser charakteristische Kleinbuchstabe nach wie vor großer Beliebtheit (Bild 2). Ein Vorkommen begegnete mir sogar weitab des dänischen Ursprungs in der Inschrift eines historischen Grabmals auf dem Friedhof St. Sebastian in Salzburg (Bild 3)! 😲🇦🇹
In jüngster Zeit kamen nun (endlich!) auch einige Computerfonts auf den Markt, die das »Danish g« in ihren Zeichensatz aufgenommen haben. Die Schriftarten heißen z.B. Dane, Syne, Gingar, Regave, Lufga, Batory oder Egon und ich finde es großartig, dass diese famose Form nun über Dänemark hinaus größere Verbreitung findet. 🤩🔠
Inzwischen hat sogar ein Kunde unserer Agentur biike – die Renneberg Wirtschaftskanzlei – unseren Designvorschlag angenommen, die eigene Wortmarke mit diesem besonderen ›g‹ gestalten zu lassen, was mich ganz besonders freut. Denn es sieht nicht nur gut aus und passt perfekt zu dem auf ›g‹ endenden Namen des Unternehmens, sondern sorgt auch für eine wunderbar unterschwellige Weise für eine hohe Wiedererkennbarkeit. Win-win! 👍😀
Kurzreise nach München. Ich könnte hier schon wieder eine Woche allein nur herumlaufen, um Dutzende typographische Fundstücke aus der Vergangenheit zu fotografieren.
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