verknallt in Schrift und Buchstaben

Kategorie: Reisefunde (Seite 11 von 12)

Ich reise gerne und oft, innerhalb Deutschlands aber auch in Europa. Und natürlich ist unterwegs immer die Smartphonekamera dabei und so landen auf jeder Tour neue Fundstücke in meiner Sammlung.

10.11.2023

Das typographische Fundstück der Woche stammt ganz aktuell von gestern und wurde entdeckt in den historischen Räumlichkeiten eines Veranstaltungszentrums in Neubrandenburg, wo unsere Agentur im Kundenauftrag einen Workshop druchführte.

Es war nicht die einzige antike Uhr, die sich in diesem Ambiente befand, aber mit Sicherheit diejenige, deren Ziffern durch ganz besonders individuelle Formen überraschen: So sind z.B. alle vier Vorkommen der 1 unterschiedlich gestaltet, die 4 macht oben Platz für den Bauch der 3, die 5 gönnt sich ein geschwungenes Dach, der Mittelstrich der 7 winkt ausschließlich nach rechts, die 8 lässt deutlich die Überlagerung zweier Kreise erkennen, die 0 in der 10 wartet mit einer gewagten vertikalen Asymmetrie auf und die 11 ist sogar eine »Ligatur« zweier Ziffern.



Zumeist widmeten sich meine Beiträge bisher eher Buchstaben, aber man sieht: auch Ziffern können typographisch begeistern.

27.10.2023

Diesmal ein echt »antikes« Foto aus meiner Sammlung, geknipst in Berlin am 04. Oktober 2008 in der Nähe der U-Bahnstation Spittelmarkt. Die Buchstaben einer Leuchtreklame waren abmontiert und in einem Gewerberaum zwischengelagert worden, den man durch ein großes Schaufenster vom Bürgersteig aus einsehen konnte. Die Datei auf meiner Festplatte trägt den Namen »CIMG3710_Typofriedhof.jpg«.

Ich habe diese Woche mal ein wenig recherchiert, ob ich 2023 noch herausfinden kann, zu welchem werbenden Unternehmen die Lettern damals gehörten, und siehe da – es war das Modegeschäft EBBINGHAUS. Auf Wikipedia findet sich ein Bild des Gebäudes mit dem kompletten Schriftzug vor der Demontage und das A aus dem Schriftzug wurde sogar vor der Entsorgung bewahrt und befindet sich jetzt im Berliner »Buchstabenmuseum«.

14.10.2023

Dieses Foto dokumentiert gleich zwei Besonderheiten: 

Zum einen den gut »versteckten« Wechsel zwischen Deutsch und Englisch, denn es handelt sich bei dem so beschrifteten Geschäft nicht – wie man auf den ersten Blick meinen könnte – um einen Hüttendesigner, sondern um ein Hutgeschäft. Die Beschriftung wird somit erst eindeutig, wenn man in die Warenauslage im Schaufenster schaut.



Zum zweiten wurden anscheinend die einzelnen Buchstaben für die Beschriftung lose und ohne vorbereitete Klebeseite angeliefert, denn das U ist spiegelverkehrt angebracht. Die »dicke« Seite des Buchstabens gehört eigentlich nach links: 𝐇𝐔𝐓 𝐒𝐓𝐘𝐋𝐄𝐑. 🤓 


(erspäht im Einkaufszentrum ALEXA in Berlin am Alexanderplatz.)

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »