Das typographische Fundstück der Woche ist diesmal kein selbst geknipstes Foto, sondern ein Screenshot.
Schon seit meiner Jugend bin ich begeisterter Konsument von Grusel- und Horrorfilmen. Oft habe ich schon mit 10, 12 Jahren meine Eltern bekniet, ausnahmsweise »länger aufbleiben« zu dürfen, um Filmklassiker wie »Dracula« mit Christopher Lee oder »Bis das Blut gefriert« schauen zu dürfen. Und wenn ich das durfte, konnte ich – natürlich – hinterher nicht wirklich gut schlafen. Doch, um Stephen King zu zititeren: »I 𝗸𝗻𝗼𝘄 that the thing under my bed doesn’t exist. But I also know that if I keep my feet under the blanket, it won’t grab my ankle.«
Diese Vorliebe hält bis heute an – und zum Glück fiel mit den Jahren auch das Einschlafen leichter. Und so war ich erfreut, als mir kürzlich im Netz ein Filmtrailer zugespielt wurde zu einer Neuverfilmung des »Dracula«-Stoffes unter der Regie von Luc Besson, u.a. besetzt mit Oscar-Preisträger Christoph Waltz. »Noch eine?«, mag da mancher stöhnen, denn die vorhandenen, eng an Bram Stokers Literaturvorlage angelehnten Verfilmungen machen allein schon ein gutes Dutzend aus, von den zahlreichen Varianten, Ablegern und neu verfassten Geschichten mit dieser legendären Figur mal ganz zu schweigen. Vielleicht fügt die neue Verfilmung der Geschichte des »Vaters aller Vampire« neue Facetten hinzu, wie der volle Titel »Dracula: A Love Tale« andeutet – vielleicht aber auch nicht. Ansehen jedoch werde ich mir den Film auf jeden Fall.
Der Grund, weshalb ich aber hier und heute diesen Film erwähne, ist das Logo, das am Ende des Trailers eingeblendet wurde, denn es gefiel mir sofort ausgesprochen gut: Der Titel bzw. Name des Protagonisten, gesetzt in einer modernen, sehr klaren Interpretation einer gebrochenen Schrift, in Verbindung mit den aus den Buchstaben r und l herausgearbeiteten beiden »Fangzähnen«, ganz schlicht in zahnweiß auf nachtschwarz platziert, stellt aus meiner Sicht eine perfekte, minimalistische, zeitgemäße und wunderbar stimmig an die (pop)kulturelle Historie der Horrorfigur angelehnte Wortmarke dar. Mehr braucht es nicht, der Rest passiert im Kopf. Leider konnte ich bislang nicht ermitteln, ob der Schriftzug von den verantwortlichen Designer*innen komplett neu gezeichnet wurde oder eine modifizierte vorhandene Schrift genutzt wurde. Ich recherchiere aber weiter und habe zudem diesbezüglich eine Mail an ein namentlich ermittelbares Mitglied des Produktionsteams verfasst. Sollte sich der Informationsstand somit ändern, trage ich das gerne hier nach. 🤓 🔠
Kinostart in Deutschland ist der 30. Oktober. 🧛🦇🩸😱
Link zum Trailer:
➡️ https://www.youtube.com/watch?v=hgpF9Na0lzM
