verknallt in Schrift und Buchstaben

Kategorie: Handschriftlich (Seite 2 von 2)

Dies ist die Kategorie für alle manuell mit Stift, Kreide, Feder oder Pinsel erzeugten Schriftzüge – egal, ob ungelenke handschriftliche Notizen, gekonnte Werke vom Profi-Schildermaler oder kunstvolle Kalligraphie.

14.06.2024

Das typographische Fundstück der Woche verdient diese Bezeichnung diesmal im wahrsten Sinne des Wortes. Im Zuge der schon länger peu à peu ablaufenden Sichtung des Nachlasses im Wohnhaus der vor einiger Zeit verstorbenen Schwiegereltern tauchten diese Woche die dazu gehörenden Bauzeichnungen von Anfang der 1980er Jahre auf. Es sind definitiv Unterlagen aus der »Prä-Computer-Ära«, alles manuell erstellt, analog vervielfältigt und von Hand beschriftet.

Ich war sofort fasziniert davon, dass der verantwortliche Architekt offenbar nicht nur ein Händchen für die präzise Darstellung von Grundrissen und technischen Details hatte, sondern auch ein Talent für kalligraphisches Schreiben. Zwei Beispiele davon habe ich für meine dieswöchige Galerie einmal (anonymisiert und mit freundlicher Genehmigung aller Beteiligten) abfotografiert. 

Beeindruckend!

08.03.2024

Das heutige Fundstück ist diesmal ein fotografisches Mitbringsel aus Galway in der Republik Irland, entdeckt im September 2015 und – abgesehen von den schönen nostalgischen handgemalten Schriftzügen – ein amüsantes Schaustück dafür, wie »Cross-Promotion« vielleicht in der Prä-Internet-Ära funktioniert hat. Der Schildermaler und Schriftkünstler macht Passanten auf den Instrumentenbauer nebenan sowie auf dessen Kursangebot aufmerksam und vice versa. Ob diese interessante gegenseitige Zielgruppenansprache tatsächlich funktioniert hat, die die beiden womöglich befreundeten Ladeninhaber bei einem gemeinsamen Pint Guinness hätten ausgeheckt haben könnten, ist mir jedoch leider nicht bekannt. 😁



09.02.2024

Das typographische Fundstück der Woche verdient diese Bezeichnung diesmal buchstäblich. Am vergangenen Wochenende besuchte ich in Berlin eine Lesung des wortgewandten Schriftstellers Max Goldt im Kabarett »Die Distel«. Zu Hause nahm ich eins seiner Werke aus meinem Bücherregal zur Hand, um einige der gehörten Texte noch einmal nachzulesen. Den betreffenden Band erstand ich im November 2021 über den Onlineshop eines Antiquariats. Und beim Aufschlagen flatterte mir dieser interessante gedruckte Zettel entgegen, der zwischen Umschlagseite und Vorsatz lag und dem Vorbesitzer wohl als Lesezeichen diente. Die Buchstabenformen wirken eindeutig handgezeichnet. Offensichtlich ist es eine Art historischer Beleg oder Einschubzettel für die Platzreservierung in einem Zug. In welchem Land (DE/AT/CH) oder aus welcher Epoche, bleibt allerdings vorerst ein Geheimnis – es sei denn, einer der Leser hier kann Näheres dazu beisteuern.



Ich habe schon häufiger derlei Einlegezettel in antiquarischen Büchern gefunden, einmal z.B. einen handgeschriebenen Zettel mit Notizen, die wohl als thematische Konversationshilfe bei einem (ersten?) Rendezvous dienen sollten. Ein Grund mehr, warum ich Bücher, die schon einen oder mehrere Vorbesitzer hatten, spannender finde als druckfrische. 🙂

05.01.2024

Das heutige Fundstück ist diesmal ein Link zu einem interessanten (bebilderten) Posting des Historikers und Buch-/Kommunikationswissenschaftlers Daniel Bellingradt auf der Social-Media-Plattform Mastodon. Darin kann man sehen, wie in den Kindertagen des Buchdrucks z.B. bei Kapitelanfängen auf den gedruckten Buchseiten Platz gelassen wurde für die später von Hand eingefügten, kunstvoll gezeichneten großen und oft farbigen Initalen. Damit der Künstler wusste, welchen Buchstaben er jeweils einzufügen hatte, wurde dieser oft als kleine einzelne Letter an der leeren Stelle vorgedruckt. Wieder was gelernt!


Post by @dbellingradt@historians.social
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