Von Vintage über historisch bis antik, in Stein gemeißelt, gemalt, als Relief oder traditionell gedruckt – in dieser Kategorie landet alles, was garantiert schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat.
Als typographisches Fundstück möchte ich heute eine Wandmalerei mit einer Textzeile präsentieren, zu der ich zwar inhaltlich keinerlei Affinität habe und die zudem 1990/1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion quasi ihre Bedeutung verlor, die aber zum anderen, ungeachtet der ideologischen Parole, typographisch durchaus interessant ist.
Gefunden habe ich diese sehr verwitterte Textzeile bei einem Besuch des Klosters Jerichow in Sachsen-Anhalt und der dazugehörigen Gartenanlage, und zwar an der Rückseite eines der größeren Gebäudekomplexe. Gegründet wurde es im Jahr 1144, zwischen 1148 und 1250 entstanden auf dem heutigen Gelände die Stiftskirche sowie weitere Anbauten, Flügel und Verwaltungsgebäude.
Anfangs konnte ich den Text gar nicht entziffern, so sehr hatte der Zahn der Zeit bereits an ihm genagt. Die schemenhaften, kantigen Formen der Buchstaben ließen jedoch vermuten, dass die Bemalung keinesfalls so alt wie das Kloster sein konnte. Der vollständig entzifferte Text lautet »Ewige Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion!« und wurde somit während der Zeit des Bestehens der DDR auf die Wand aufgebracht. Ironischerweise bekräftigt die fortgeschrittene (ggf. sogar absichtliche) Abtragung der Farbschicht sehr anschaulich, dass eben nichts wirklich ewig währt, was man ja in diesem Fall auch durchaus positiv sehen kann. Aber warum steht die Parole ausgerechnet hier, auf der Rückseite eines Gebäudes, noch dazu eines Klosters? Ich habe darauf keine Antwort.
Zu Hause machte ich mich daran, den Schriftzug im Bild zu »restaurieren«. Zunächst suchte ich in Online-Schriftbibliotheken nach einer passenden Schrift, die ähnlich schmal proportionierte, rechteckige Zeichenformen aufweist, wie man sie an der Wand noch erahnen kann. Doch alle Font-Kandidaten wichen in maßgeblichen Details von der Vorlage ab. So begann ich, im Netz nach Fotos mit weiteren Beschriftungen aus der Region um das Kloster zu suchen – in der Hoffnung, dass solch eine Schrift noch andernorts auftaucht. Und tatsächlich fand ich ein historisches Emailleschild von einer Jerichower Schule mit einer bemerkenswert ähnlichen Type. Mit Hilfe der Buchstaben darauf baute ich dann die Textzeile auf der Wand annähernd nach. Im nachfolgenden Bild kann ihr Zustand vor und nach meiner Wiederherstellung per Klick/Mouseover verglichen werden.
Einige Reflexionen auf Buchstaben im Foto wurden von mir per Retusche entfernt. Bildquelle: Förder- und Heimatverein Stadt und Kloster Jerichow e.V. / Dieter Schultz, via st.museum-digital.de | Lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0
Auch wie die Schrift auf dem Schild heißt, konnte ich bislang (noch) nicht herausfinden, vielleicht wurde sie auf Beschilderungen in der DDR häufiger verwendet. Sie ähnelt zwar einigen käuflichen Fonts, wie z.B. der »Spaceland Eight« von Oleh Lishchuk (Pepper Type, 2019), der »Corso Bold« von Dominik Krotscheck (2020) oder der »Marteau Bold« von Dennis Scherdt (Little Giant, 2018), aber alle sind wiederum zu neu, um als Vorlage gedient zu haben und ebenso stimmen wieder etliche charakteristische Details z.B. bei J, r, s, t oder y nicht überein. Auch hier freue ich mich also wieder über Leser*innen, die helfen können, Licht ins Dunkel zu bringen. 🤓 🔠 🔎
Wohl jeder hat im Hinblick auf zeitgenössische Konsumgepflogenheiten und Produktlebenszyklen schon mal die Begriffe »Upcycling« und »geplante Obsoleszenz« gehört. Letzteres bezieht sich zwar meist auf technische Geräte und bezeichnet deren vorprogrammierten Verschleiß, aber auch in der Modewelt ist dieses Prinzip schon länger anzutreffen:
»Ein weiteres frühes Beispiel für eine künstliche Veralterung ist die hauchdünne und extrem reißfeste Feinstrumpfhose aus dem damaligen Wundergewebe Nylon. DuPont brachte im Jahre 1940 die ersten Nylonstrümpfe auf den Markt. Als schließlich jede Frau Nylonstrümpfe ihr eigen nennen durfte, brachen die Umsätze rapide ein. Daher mussten die Entwickler eine noch dünnere Strumpfhose mit begrenzter Haltbarkeit konzipieren.«
Es stellt sich ohnehin die Frage, ob nicht Mode an sich ein Konzept ist, das die vorzeitige »Entsorgung« an sich noch tadelloser Kleidungsstücke forciert – denn wer, der es sich leisten kann, läuft schon gerne in einem einst trendgerechten Outfit aus dem letzten oder vorletzten Jahr umher, das inzwischen als überholt oder unmodern gilt? Nicht ohne Grund türmen sich auf katastrophal schadstoffbelasteten Müllhalden rund um den Globus groteske Mengen aus Fabrikationsresten und zu Müll deklarierten Klamotten unserer mehr als fragwürdigen Fast-Fashion-Kultur.
Das typographische Montagsbonbon von heute belegt, dass es schon vor Jahrzehnten Gewerbetreibende gab, die sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Lebenszeit von Kleidungsstücken zu verlängern und damit quasi »Upcycling« zu betreiben, noch ehe dieses Wort geboren wurde. Entdeckt habe ich es im November 2018 auf einer Städtereise nach Göttingen. Zur Gründung und dem geschäftlichen Schicksal des beworbenen Betriebes – von dem nur noch diese Beschilderung verblieben ist – konnte ich leider keine näheren Details ermitteln.
Das Schild ist definitiv von Hand gefertigt, was man aus seinem zu vermutenden Alter sowie den Abweichungen bei mehrfach vorkommenden Buchstaben schlussfolgern kann. Die oberen vier Zeilen mit dem Dienstleistungsangebot passen für mein Auge stimmig zu den letzten beiden Zeilen mit Name und Stockwerk des Ladenbesitzers. Wie so oft habe ich im Spektrum der aktuell käuflichen Schriften nach möglichst ähnlichen Vertretern gesucht. Meine Favoriten für die Schreibschrift sind die »Koozie Script« von Dathan Boardman und Conrad Garner (Good Gravy Type Co.) und die »Brillian Greek Condensed Light« von Dusko Joksimovic (Fontex). Bei der ersten sind z.B. das U, r und F ähnlicher, bei der zweiten das b und das e. Erste Wahl für die gebrochene Schrift unten ist die »Thannhaeuser Fraktur«, die bis auf das T ziemlich nah an die Vorlage herankommt (siehe unteres Bild). Insbesondere der Querbalken im M und das konkave rechte »Bein« des M sind hier besondere Formmerkmale.
Und während ich diesen Beitrag verfasse, bin ich noch einmal in den schönen und geschichtsträchtigen Städten Freiburg und Basel zu Gast und bin sicher, dass ich auch von dort wieder reichlich Motive zu meinem Herzensthema mitbringen werde. 🤓 🔠 🎩 👒
Auch beim typographischen Fundstück von heute bleiben wir noch in Sachsen-Anhalt. Im kleinen Dorf Klietznick, das die Auszeichnung „Lebenswertestes Dorf Deutschlands« trägt, unternahm ich an einem der vergangenen Wochenenden eine Wanderung durch die dortige schöne Landschaft. Ausgangs- und Endpunkt war ein Parkplatz am Fuße des sage und schreibe 48 m hohen »Weinbergs«. Dieser heißt nicht nur so, sondern tatsächlich wachsen an seinem Südhang einige Rebstöcke. Auf der Kuppe befindet sich ein hölzerner Aussichtsturm, von dessen Spitze sich ein wunderbarer Ausblick über die Elblandschaft genießen lässt.
Am Rande des Parkplatzes steht eine handbeschriebene Tafel, auf der interessierte Touristen einige Informationen über das Dorf und seine Bewohner nachlesen können. Ich habe im ländlichen Raum schon oft solche Tafeln entdeckt und liebe die Fantasie und die kalligraphischen Ambitionen der Urheber und sehe sie als ein sympathisches Gegengewicht zu Digitaldrucken, Folienschriftzügen und oftmals liebloser PowerPoint-Ästhetik an touristischen Info-Touchpoints.
Dennoch fiel mir auf der Tafel sofort ein kleiner typographischer Lapsus auf: die beiden M in der ersten Zeile stehen »verkehrt herum«. Eine sehr ähnliche Schrift wie die dort genutzte ist die »Optima« – eine serifenlose Antiqua-Variante, deren Proportionen und Buchstabenformen (der Versalien) sich an historische, gemeißelte Inschriften anlehnen. Der berühmte Schriftdesigner Hermann Zapf entwarf die Schrift in den Jahren 1952–1958 für die Schriftgießerei Stempel in Frankfurt. Erste Skizzen dazu erstellte Zapf bereits im Jahr 1950 nach Inschriften am Konstantinsbogen in Rom und auf Grabplatten in der Basilika Santa Croce in Florenz während einer Italienreise. Das Interessante an dieser Schrift ist, dass sie gekonnt ein Charakteristikum solcher antiken Serifenschriften – die wechselnden Strichstärken innerhalb der einzelnen Buchstaben – mit der klaren Anmutung moderner geometrisch konstruierter, serifenloser Groteskschriften ähnlicher Proportionen vereint (siehe unteres Bild).
Wenn ich nun die erste Zeile von der Tafel in der Schriftart »Optima« setze, ist zu sehen, dass die Abstriche des M zur rechten Seite des Buchstabens hin fett sind, auf der Tafel hingegen zur linken Seite. Wie diese kleine Anomalie zustande kam, lässt sich nur vermuten. Vielleicht hat die schreibende Person das W vom Wortanfang als Vorlage genutzt und es an einer horizontalen Achse gespiegelt. Hätte sie das W hingegen um 180° gedreht, entstünde ein M-ähnliches Zeichen mit der korrekten Strichstärkenanordnung.
Die meisten Betrachter der Tafel werden diesen kleinen Schönheitsfehler vermutlich kaum bemerkt haben. Mir geht es oft so, dass mein Auge an derlei Details hängenbleibt, noch bevor mein Kopf erfasst hat, was mir da eigentlich aufgefallen ist.
Aber genau aus diesem Grund gibt es ja dieses Blog. 🤓 🔠 😉
Hier kann man sehr schön sehen, welche Formmerkmale klassischer Serifenschriften (oben »Trajan«) und moderner Groteskschriften (unten »Futura Book«) in der »Optima« (Mitte) zusammenkommen.
Um das typographische Montagsbonbon von heute aus der Nähe fotografieren zu können, hielt ich auf einem Wochenendausflug mit dem Auto bei der Durchfahrt des Ortes Jerichow in Sachsen-Anhalt extra kurz am Straßenrand an. Brötchen oder Brot gab es leider nicht zu kaufen, der Betrieb und das Ladengeschäft der benannten Bäckerei sind offenbar schon seit langem geschlossen. Es findet sich ein historisches Foto im Netz, das Mitarbeiter der gleichnamigen Bäckerei vor der Tür eines Bäckerladens zeigt. Allerdings weichen dort sowohl die Fassade des Hauses als auch die Adressangabe vom Fundort des schmuckvollen Reliefs auf meinem Schnappschuss ab.
Interessant ist hier auch das Detail, dass die letzte Zeile aus der Zentrierung fällt. Es wirkt fast so, als hätte anfangs – womöglich versehentlich – ein weiterer Buchstabe am Ende des Namens gestanden (»Schulze«), der nachträglich wieder abgetragen wurde.
Um so erfreulicher aber, dass dieses Werk die Jahrzehnte seit dem Ende der Geschäftstätigkeit des Betriebes in einem so guten Zustand überdauert hat. Sind die Ligaturen von ck und ch nicht grandios? 🤓 🔠 🥨
Das heutige typographische Fundstück ist zum einen ein sehr persönliches Schriftstück, zum anderen verdient es die Bezeichnung »Fundstück« im wahrsten Sinne des Wortes, denn es lag lange Zeit versteckt an einem speziellen Ort und wurde erst dann gefunden. Es ist ein etwa postkartengroßer Zettel aus leicht vergilbtem Papier, datiert auf den Sommer des Jahres 1978, zweimal gefaltet und von Hand mit Kugelschreiber in Kurrentschrift beschrieben. Die Schreiberin war meine Oma mütterlicherseits, sie trug den vornehm klingenden Vornamen Margarethe, wurde aber von meiner Schwester und mir entweder »Oma Gretchen« oder »Omchen« genannt. Ihre Schrift war mir schon früh vertraut, denn sie schrieb auch ihre Briefe oder Grußkarten an uns oftmals von Hand.
Die Oma lebte lange im Haus eines Onkels und einer Tante, sie hatte dort im Obergeschoss mehrere kleine Zimmer für sich. Ich erinnere mich noch gut an die sehr omagemäße Einrichtung in diesen Räumen von meinen Besuchen und Ferienaufenthalten aus Kindertagen: Beim Wippen auf dem gepolsterten Sofa hörte man das Echo der Sprungfedern im Inneren, auf dem massiven Wohnzimmer-Vitrinenschrank tickte eine Buffetuhr in einem geschwungenen hölzernen Gehäuse und daneben stand ein Hund aus Porzellan. Ich musste diesen Hund gemocht haben, denn ich weiß noch, dass ihn die Oma für mich damals oft vom Schrank holen musste. Vermutlich habe ich ihn nur vorsichtig berührt, denn Porzellan ist empfindlich und kein Spielzeug für Kinder. Er ist nicht kitschig und nicht farbig bemalt, nur ein paar graue und schwarze Farbflecken akzentuieren sein Fell und die Augen. Er trägt kein Halsband und keine Leine, er ist nicht »niedlich«, sondern elegant und von einer vornehmen Wildheit. Er sitzt nicht brav bei Fuß, sondern ist draußen unterwegs, streift durchs Gras, apportiert vielleicht einem Jäger.
Als der Text auf dem Zettel verfasst wurde, war ich elf Jahre alt. Die Oma erzählte niemandem davon, sie deponierte ihn zusammengefaltet im hohlen Sockel des Hundes, wohl wissend, dass er zu gegebener Zeit entdeckt werden würde. Neun Jahre lang sollte das dauern. Sie verstarb im Jahr 1987.
Nach ihrem Tod wurde ihre kleine Wohnung nach und nach ausgeräumt und der Hund ging, als der Zettel zutage kam, wie verfügt in meinen Besitz über. Seither steht er in jeder meiner Wohnungen in meinem Wohnzimmerschrank und ist eines der schönsten und für mich wertvollsten Erinnerungsstücke, die ich besitze. Zusammen mit diesem kleinen Stück Papier und dessen warmherzigem Text – in einer Schrift, die heutzutage kaum noch jemand lesen kann. Könnt Ihr es? 🤓 🔠 🥹
Der »dechiffrierte« Wortlaut des Textes ist im Alt-Text des Bildes hinterlegt oder kann
hierSommer 1978. Ich, der schöne Porzellan-Hund gehöre meinem Frauchen-Gretchen (Auch Omchen, Omi oder Omichen.) Sollte mein Frauchen mich einmal verlassen, so möchte mich der Thomas Pfeiffer gerne haben. Er freut sich.
eingeblendet werden.
Leser dieses Artikels, die mich schon länger als 15 Jahre online »kennen«, werden sich vielleicht erinnern, dass ich zu diesem Hund und dem Omazettel bereits im November 2009 einen Beitrag in meinem allgemeinen privaten Blog veröffentlicht habe. Da der Zettel sich aufgrund seiner typographischen Besonderheit aber auch für die hiesige Seite anbietet, entschied ich mich für eine überarbeitete Wiederveröffentlichung mit neuen Fotos und angepasstem Text.
Am ersten Abend meiner kürzlichen Reise nach Freiburg galt es, ein Restaurant fürs Dinner zu finden, spontan und ohne Reservierung. Die Kombination aus einer vielversprechenden Speisekarte und einem freien Tisch fand sich schließlich im Hotel & Restaurant »Der Kaiser«. In einem der größeren Gasträume saß ich dann direkt neben einer antiken Anrichte, in deren verglasten Fächern einige sporadisch verteilte historische Deko-Geschirrstücke standen – darunter auch diese große Steingut-Vorratsdose mit der eingebrannten Aufschrift »GRAUPEN«.
Die schablonenartigen, kantigen Jugendstil-Lettern, ihre spannende Kombination aus Geometrie und handwerklichen Unregelmäßigkeiten und die harmonisch kombinierte Farbpalette des Ornaments darunter ließen mich das rustikale Objekt als Fotomotiv für die Rubrik des typographischen Montagsbonbons auswählen. Nach dem Bezahlen traute ich mich dann, in einer Hauruckaktion die Vitrine für zwei Sekunden aufzuschließen (um hinter die Reflexionen auf der Glasscheibe zu kommen) und aus der freien Hand einen schnellen, aufgrund des gedämpften Lichts leider etwas unscharfen Schnappschuss zu machen.
Einander ähnliche Varianten dieser Schrift sind auf Vorratsbehältern vergleichbaren Alters häufiger anzutreffen, wie eine Bildersuche mit den Wörtern »Jugendstil«, »Vorratsdose«, »Steingut«, »Porzellan«, »Keramik« ergab. Ein Foto mit weiteren Behältern aus der gleichen Serie oder eine exakt entsprechende kommerzielle Schriftart fand ich leider nicht.
Den verwackelten Schriftzug im Foto habe ich nachträglich etwas restauriert und parallel auch noch mal frei nachgezeichnet. Kennt eigentlich noch irgendjemand das »Oma-Food« Graupen? Isst das noch wer? Ich habe sehr lange keine gegessen, aber man kann damit, glaube ich, ziemlich fein kochen. 🤓 🔠
Ich bin immer noch ein bisschen frustriert. Vorletzte Woche ergab sich für mich die Gelegenheit für eine Kurzreise nach Freiburg im Breisgau mit einigen schönen kulturellen Unternehmungen am Wochenende. Anreise am Mittwoch, fünf Tage Aufenthalt, Abreise am Mittwoch darauf. Doch wie das Schicksal es wollte, spürte ich schon am Freitagmorgen erste Anzeichen einer starken Erkältung nahen, die mich gen Abend zur Bettruhe zwangen. Am Samstag versuchte ich, mich mühevoll mit Medikamenten im aufrechten Gang zu halten. Ein Fehler offenbar, denn der Preis war ein kompletter Sonntag im Bett. Erst am Montag war Besserung spürbar. Und so entgingen mir auch etliche Stunden, die ich ansonsten in der geschichtsträchtigen Stadt umhergestromert wäre, um neues Futter für meine Fundstücksammlung zu erhaschen. 😒
Nichtsdestotrotz stand aber noch am Donnerstag vor dem Siechtum ein Tagesausflug nach Basel auf dem Plan. Und dort erspähte ich auf dem Weg durch die Gassen an einem großen, offiziell aussehenden und teilweise wegen Bauarbeiten eingerüsteten historischen Bauwerk, an den Seiten einer Toreinfahrt, dieses famose handgemalte, dreisprachige Verbotsschild:
Allein dass pro Sprache eigens verschiedene Schriften zur Anwendung kommen, begeisterte mein Typo-Herz. Dass diese Schriften dann auch noch – jede für sich – viele wundervolle kleine Besonderheiten besaßen, ließ es noch höher schlagen. Der eingerollte Schnörkel beim h und das elegant geschlaufte a bei den deutschen Zeilen. Das kalligraphisch geschwungene P und die oben offene a-Form im französischen Text. Und nicht zuletzt die avantgardistischen g und das abgewinkelte t bei dem italienischen Schriftzug. Wie schön!
Was war das für ein Gebäude? Warum die drei Sprachen trotz der größtenteils deutschsprachigen Basler Bevölkerung? Was war wohl die Motivation zur Auswahl genau dieser drei Schriften? Meine Neugier war mal wieder geweckt.
Bei dem Gebäude, so fand ich heraus, handelt es sich um die ehemalige Basler Hauptpost. Seit Ende August 2023 und noch voraussichtlich bis Dezember 2025 wird der sechsstöckige denkmalgeschützte Komplex nach Entwürfen des Architekturbüros Herzog & de Meuron zu einem edlen Laden- und Bürogebäude umgebaut und saniert. Die abgebildete Inschrift fand ich seitlich einer Toröffnung an der Westfassade in Höhe der Gerbergasse 13, rechts unterhalb des von einem Staffelgiebel gekrönten Eckvorbaus (Risalit). Auf einem aktuell im Rahmen der Bauarbeiten veröffentlichten Foto kann man die Stelle sehr gut sehen.
Das Bauwerk hat eine lange zurückreichende Geschichte. In seiner vor der Renovierung bestehenden Form wurde es in mehreren Bauphasen 1851–53/1881 aus rotem Saverner Sandstein auf dem Gelände eines ehemaligen Kaufhauses (!) aus dem 14. Jh. erbaut. Das historische Portal dieses Kaufhauses sowie ein Original-Relief aus dem Jahr 1572, auf dem zwei Basilisken das Basler Wappen halten, sind bis heute erhaltene Bestandteile des Gebäudes.
Doch im späten 20. Jahrhundert, der Ära des Online-Banking und digitaler Frankiermöglichkeiten, ereilte das mondäne Postgebäude mit seiner großen neogotischen, von gusseisernen Säulen getragenen Schalterhalle dasselbe Schicksal wie viele andere Publikumsbauten von Banken und Postunternehmen. Die Kundenzahlen sanken, der Schalterbetrieb und die riesigen Flächen rentierten sich nicht länger, der repräsentative Bau wurde unwirtschaftlich. Im Jahr 2016 wurde die Schließung der Hauptpost angekündigt, fünf Jahre später, am 12. November 2021, waren die Schalter dort letztmals geöffnet.
Mit den Baudaten des Postgebäudes im späten 19. Jahrhundert haben wir nun schon einmal einen plausiblen Hinweis auf die Entstehungszeit des Verbotsschildes. Die Dreisprachigkeit darauf wollte ich als Nächstes ergründen.
Zwar wird in Basel seit langer Zeit überwiegend Deutsch gesprochen, jedoch wurden kurz vor der Errichtung des Gebäudes mit der Schweizer Bundesverfassung von 1848 Deutsch, Französisch und Italienisch zu den drei gleichberechtigten Landessprachen erklärt; 1938 kam das Rätoromanisch als vierte Landessprache dazu. Im Jahr 1900 hatte der Kanton Basel-Stadt 112.227 Einwohner, davon gehörte die Mehrheit (95,1%) zu den Deutsch sprechenden, nur ein kleiner Teil entfiel auf Französisch (2,3%) und Italienisch (2,1%). Die Mehrsprachigkeit auf der Tafel liegt also sehr wahrscheinlich in dieser offiziellen Sprachregelung begründet.
Die spannendste Frage ist nun die nach der Motivation des Schildermalers zur Auswahl und Formgebung der genutzten Schriftarten. Dazu kann ich folgendes sagen:
Die Schrift der deutschen Zeilen ist wohl eine damalige zeitgenössische Interpretation einer gebrochenen sog. »Textura«-Schrift mit linearen sowie ornamentalen Verzierungen an vielen Zeichen sowie charakteristischen »Spornen« an den Stämmen mancher Initialen. Textura-Schriften gehören in ihrer Originalform zu den ältesten gebrochenen Schriften. Ihre kantigen Buchstabenformen lassen eindeutig deren Ursprung im manuellen Schreibprozess mittels einer Breitfeder erkennen. Die Bezeichnung »Textura« deutet an, dass das sehr gleichförmige Schriftbild bei längeren Texten optisch wie ein gewebeähnliches Muster erscheint.
Ziemlich ähnliche Buchstabenformen konnte ich bei zwei heute kommerziell erhältlichen Schriften finden. Zum einen die »Blackletter 686« (Bitstream, 1964) / unter anderem Namen als »London Text« erschienen (Berthold, 1974?). Der Gestalter bzw. Urheber ist leider unbekannt. Die zweite, erst kürzlich erschienene ähnliche Schrift ist die prächtige »Altwien« (2020) von Christoph Zeugswetter, inspiriert von alten Straßenschildern in Wien und Salzburg.
Die ebenfalls deutlich handschriftlich anmutende Schrift des französischen Textes ist eine sog. »Ronde«-Schrift (»L’écriture ronde française«, in England »French script«, in Deutschland »Rundschrift«), die sich im Laufe des Barock aus verschiedenen handgeschriebenen Varianten gotischer (Kursiv)schriften entwickelte. Sie wurde oft sehr aufrecht, fast ohne Neigung geschrieben und in Frankreich bis ins 20. Jahrhundert hinein im Schulunterricht als Schreibschrift gelehrt.
Auch für die Buchstaben dieser Inschrift finden sich bei einigen käuflichen Schriften sehr eng verwandte Zeichenformen: Mein Favorit ist die »Bon Mot« (Nick Curtis, 2006). Auch heute noch recht populär ist die formverwandte »French Script« – eine von mehreren ähnlichen veröffentlichten Schriften, die sich an eine Vorlage namens »Parisian Ronde« anlehnen, welche 1878 von der Chappelle Foundry in Paris veröffentlicht wurde. Inspiration dafür waren wohl Handschriften und Gravuren, die zu jener Zeit in offiziellen Ankündigungen oder formellen Einladungen häufig genutzt wurden. Weitere Versionen dieser Ur-Schrift folgten rund um die Entstehungszeit der Hauptpost bis etwa 1905 u.a. unter den Namen »Inland French Script«, »French Plate« und »Typo Upright«.
Schulausgabe eines Übungsheftes von 1875 zum Erlernen der Deutschen Rundschrift, herausgegeben von Friedrich Soennecken. Bildquelle: Kulturverein Guntersblum | Lizenziert unter CC BY-NC-SA
Am wenigsten fündig wurde ich bei der Recherche zu Ursprüngen und Ähnlichkeiten des italienischen Schriftzuges. Er ist eine für die damalige Zeit bemerkenswert moderne, handgezeichnete Mischung aus einer serifenlosen Groteskschrift (bei s und a) und einer serifenbetonten Linear Antiqua oder »Egyptienne« (mit breiten Serifen bei P/p i, b und t). Vermutlich ließ sich der Schildermaler vom Stil ähnlich gestalteter, plakativer »Reklameschriften« jener Zeit inspirieren, die sich damals – neu aus England kommend – im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert über ganz Europa ausbreiteten. Entfernt ähnliche Formmerkmale – speziell die Mischung aus Buchstaben mit (B, F, P) und ohne Serifen (V, W, X) – finden sich interessanterweise bei der über 100 Jahre später erschienenen »Triplex Serif« von Zuzana Licko (Emigre, 1989).
Ein Detail, das noch auffällt, ist, dass jeweils die Schrift in der zweiten Zeile jedes der drei Texte größer angelegt ist als in der ersten. Das wäre logisch, wenn diese Akzentuierung durchgehend das Wort für VERBOTEN beträfe, aber in der deutschen Zeile ist es DURCHGANG. Auch ein optischer Ausgleich der Zeilenbreiten kann nicht der Grund sein, denn die zweite deutsche Zeile wird durch die Vergrößerung sogar breiter, lediglich beim französischen und italienischen Textblock ergibt sich ein gewisser optischer Ausgleich. Insofern bleibt diese Ungleichheit ein Kuriosum, dessen Grund sich nicht nachvollziehen lässt.
Ich hoffe, der Recherchebericht »bis zum Ellenbogen« zu diesem feinen historischen schweizerischen Fundstück war heute nicht allzu speziell. Wer trotzdem darüber hinaus etwas mehr nachlesen mag, findet nachfolgend noch einige Links. 🤓 🔠 🇨🇭
»Nimm zwei!«, dachte ich mir bei der Auswahl der Bildmotive für das heutige typographische Montagsbonbon und wählte zwei grandiose Exemplare historischer Ladenbeschriftungen. Bild 1 (»Tabak«) fand ich erst kürzlich auf einem Fußweg durch Berlin-Kreuzberg, Bild 2 (»Böhmer«) schon vor geraumer Zeit in der Innenstadt von Lemgo. Besonders das markant-dynamische, selbstbewusste k im ersten Bild gefällt mir außerordentlich gut. 🤓 🔠 🤩
2021 präsentierte der Satiriker Jan Böhmermann in seinem Magazin »ZDF Magazin Royale« ein Musikvideo ⬇️ mit dem Titel »Wieso hört der Fahrradweg einfach hier auf?«. Genau dieser Songtitel kam mir in den Sinn, als ich vor einigen Tagen in Hamburg die Fußgängertreppe zwischen der Straße »Palmaille« und dem Altonaer Fischmarkt hinabging und an der Fassade des am Weg liegenden Gasthauses »Zum Elbblick« eine Gedenktafel mit einer für mich sonderbar formulierten Inschrift las. »BAUSTEINE WURDEN AUS SPARGROSCHEN DER HAMBURGER SPARCASSE VON 1827« stand dort – und ich dachte: »Und – was wurden die? Gekauft? Gesponsort? Eingeschmolzen? Finanziert?« Der Satz klang für mich merkwürdig abgeschnitten bzw. unvollständig. Daraufhin fotografierte ich diese Tafel – das heutige typographische Fundstück – und recherchierte dem eigentümlichen Text hinterher.
Die benannte »Hamburger Sparcasse von 1827«, so fand ich heraus, wurde im benannten Jahr und auf Initiative einem Hamburger Senators mit dem hinreißenden Namen Dr. Amandus Augustus Abendroth (1767–1842) von Hamburger Bürgern gegründet. Sie betätigte sich, wie ebenfalls zu lesen ist, unter anderem an der Bereitstellung von Geldern und Krediten zur Finanzierung von Wohnungsbauprojekten in der Hansestadt. Dieses Kapital wurden offenbar auch – zumindest teilweise – über durch den Verkauf sogenannter »Bausteine« sowie aus Lotterie-Erlösen erwirtschaftet. Wann das Gebäude des Gasthofes errichtet wurde, konnte ich zwar nicht herausfinden, wohl aber, dass sich in Hamburg und anderen Städten seit etwa Ende des 19. Jahrhunderts und bis weit in die 1980er-Jahre hinein sogenannte »(Kneipen-)Sparklubs« großer Beliebtheit erfreuten. An vielen Orten der Zusammenkunft, teils in Wirtshäusern, manchmal auch an Arbeitsstätten, brachten die Mitglieder sogenannte »Sparkästen« an, die von den Geldinstituten bereitgestellt wurden und in die jeder Einzelne – mehr oder weniger beschwipst und/oder großzügig – Geldbeträge in den Schlitz seines persönlichen Spar-Faches einwerfen konnte. Sparklubs vereinbarten einen wöchentlichen Mindest-Sparbetrag, viele Klubs verhängten sogar Strafen über säumige Sparer. Auf einem historischen Foto von 1962 ist zufällig ein solcher Sparkasten genau der obengenannten »Hamburger Sparcasse von 1827« in einer Kneipe zu sehen.
Die Sparkästen wurden gewissenhaft wöchentlich geleert, die Beträge jedes einzelnen Sparers sowie die Strafzahlungen auf einer offiziellen »Sparkarte« notiert und die Gelder anschließend bei der jeweiligen Bank eingezahlt. Diese Beträge – und hier führen meine Schlussfolgerungen wieder zurück zu der Tafel des heutigen typographischen Fundstücks – wurden üblicherweise als »Spargroschen« bezeichnet. Ich nehme also an*, dass ein Teil der aus den Gewinnen der Bank bereitgestellten Baukosten für das Gasthof-Gebäude (auch) durch das ersparte Kapital solcher Sparklubs zusammengekommen sein könnte und die Hinweistafel dies bekunden und daran erinnern sollte.
(* Sollte eine[r] der hier Mitlesenden tiefere oder anderweitige Kenntnisse zu dem Sachverhalt haben, freue ich mich natürlich über Ergänzungen und/oder Korrekturen!)
»… von den Anfängen an waren die Sparkassen in gleich zweifacher Hinsicht dem Gemeinwohl verpflichtet. Zum einen konnten sie auf lokaler Ebene Kredite für wirtschaftliche und öffentliche Unternehmungen bereitstellen, zum anderen waren sie laut Satzung gehalten, ihre Gewinne zum Wohle der Allgemeinheit in Wohltätigkeit und Kulturförderung zu investieren.«
Doch zurück zu der sonderbaren Formulierung. An einem ganz anderen Ort, auf einer schwedischen (!) Website, fand ich dann noch ein zweites, emailliertes Schild derselben Sparkasse – und auf diesem wurde der sinngleiche Satz in einer abweichenden Wortfolge formuliert. Dort steht (übrigens ebenfalls in einer sehr schönen Schriftart): »Spargroschen bei der Hamburger Sparcasse von 1827 wurden Bausteine«.
Aha! Am Ende der aus heutiger Sicht etwas yodahaft klingenden Inschrift »meiner« Gedenktafel fehlte also gar nichts! Statt »BAUSTEINE WURDEN AUS SPARGROSCHEN DER HAMBURGER SPARCASSE VON 1827« könnte man ihn auch lesen als »Aus Spargroschen der Hamburger Sparcasse von 1827 wurden (die) Bausteine (dieses Gebäudes)«. Nun wurde mir die Bedeutung klar.
Die Schriftart auf der Tafel konnte ich leider nicht bestimmen, sie lehnt sich mit ihrem S, das wie ein gespiegeltes Z aussieht, an manche Art-déco-Schriften wie etwa »Koloss« an, die hier kürzlich bereits an einer Apothekenfassade identifiziert wurde, aber die unregelmäßigen Lettern auf der Tafel lassen vermuten, dass der Text darauf eigens und von Hand gestaltet wurde.
Ich liebe die spannenden Zeitreisen, auf die mich meine typographischen Fundstücke oft mitnehmen! 😅 🤓 🔠
Das typographische Fundstück am Freitag kommt heute aus meinem Bestand an über das Pfingstwochenende geknipsten Bildern aus Regensburg. Als passionierter Genuss-Biertrinker wollte ich natürlich wissen, ob es 1. die Brauerei dieses Namens aktuell noch gibt und 2. falls nicht, wer aus welchem Grund diese schöne Inschrift bis heute so liebevoll erhalten hat – und begann zu recherchieren.
Antwort 1: »Jein«. Die Brauereilandschaft – vermutlich nicht nur in Regensburg – war zur Zeit der Geschäftstätigkeit dieses Betriebes (gegründet 1800) offenbar in regem Umbruch. Es wurde aufgekauft, veräußert, fusioniert, vergrößert, ausgebaut und umfirmiert, dass einem regelrecht schwindlig werden kann. Hier ein Auszug aus einer von mir rekonstruierten Chronik der Ereignisse*:
1800 Gründung der Bierbrauerei
1889 noch aktiv als »Brauerei Mathias Bolland«
1890~1893 Aufkauf durch die Jesuiten Brauerei AG (gegr. 1813). Die Gär- und Schenkbierkellereien der Bolland’schen Bierbrauerei werden anschließend zur Mälzerei umgebaut.
1922 Übernahme der Jesuiten Brauerei AG durch Brauhaus Regensburg AG (gegr. 1897)
Nach 1958 Übernahme durch die Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis
1996 Übernahme durch die Paulaner Brauerei Gruppe
Insofern kann man sagen, die Brauerei ging zwar in anderen Betrieben auf, die bis heute existieren, wurde jedoch nie aktiv aufgrund von Insolvenz o.ä. »geschlossen«. Es gibt zudem Indizien dafür, dass in dem Gebäude von 1973 bis 1976 unter dem Namen »Bollandbräu« eine Gaststätte oder Schankwirtschaft betrieben wurde.
Antwort 2: Das Haus in der Ostengasse 26 in Regensburg-Ostnerwacht wurde im 17./18. Jahrhundert erbaut und ab 1846 mehrfach umgestaltet, aufgestockt und um Anbauten erweitert. Unter der Aktennummer D-3-62-000-893 wird es beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege offiziell als Baudenkmal geführt. Vermutlich ist das der Grund dafür, dass die Inschrift bis heute so gepflegt erhalten geblieben ist (wann sie ursprünglich an dem Gebäude angebracht wurde und ob ihr heutiges Aussehen dem Urzustand entspricht, konnte ich leider nicht herausfinden).
Und obwohl die Schriftzeile auf der Fassade eindeutig handgemalt ist, wollte ich natürlich prüfen, ob ich im Netz vergleichbare oder ähnliche digitalisierte Schriften ausfindig machen kann. Die Verzierungen und Formmerkmale der Buchstaben deuten darauf hin, dass kalligraphische, also mit einer Breitfeder von Hand geschriebene Lettern als Vorlage gedient haben. Drei gebrochene Schriftarten habe ich nach meiner Recherche – und auch nur für die Kleinbuchstaben, für die B-Initialen konnte ich keinerlei Vorlage finden – als »Best Matches« in die engere Wahl genommen, obwohl keine von ihnen exakt gleich aussieht: 1. Die »Royal Bavarian« von Gert Wiescher, 2. die »Straßburg Fraktur« von Peter Wiegel und 3. die »(Neue) Theuerdank Fraktur«, ebenfalls von Peter Wiegel, in Kollaboration mit Dieter Steffmann.