MOIA ist ein Ridepooling-Unternehmen des Volkswagen-Konzerns, das in Hamburg und Hannover mit auffälligen goldfarbenen Elektro-Vans das Mobilitätsangebot ergänzt.
Gestern in der Mittagspause ist mir zum ersten Mal – beim Passieren eines MOIA-Stellplatzes – aufgefallen, dass durch die besonderen Buchstabenformen in der Wortmarke die Lettern V und W (= VW) am Anfang und am Ende sichtbar werden, wenn das Logo auf dem Kopf steht. 🙃😯🔄
Wie letztes Jahr bin ich auch bei meinem Besuch in diesem Jahr sehr angetan von dem visuellen Konzept der re:publica, das sich durch alle Medien, die Website, Bühnenveranstaltungen, Präsentationen und Postings zieht. Passend zum Leitthema »CASH« wurden grelle »Supermarkt-Plakatfarben« gewählt, dazu passend ein fetter serifenloser Display-Font und ein saftiger, dynamischer Marker-Font. Auf der Bühne stehen Warenkörbe, Palettenwagen und Kunststoffcontainer als Dekoration, die Visuals arbeiten mit Wiederholungen, auffälligen Störern und dem ultimativen Kontrast zwischen »Neonbunt« und »Schwarz«. Sehr gelungen!
Inzwischen weiß ich auch (durch die Fragestunde mit den Organisatoren), dass das Design von re:publica-Mitgründerin Tanja Haeusler / republica GmbH in Zusammenarbeit mit der Berliner Agentur fertig design konzipiert und umgesetzt wird (und bin ein bisschen neidisch). 😉
Wie der Marker-Font heißt, habe ich inzwischen schon herausgefunden: er nennt sich »Walmer Marker« und stammt von der finnischen Type Foundry »Typolar« des Designers Jarno Lukkarila (Link s.u.). Auf der Website des Büros kann man mehr zur Entstehung dieser interessanten Schrift erfahren. Wie die fette Plakatschrift (im Bild rechts, über den Störern) heißt, habe ich noch nicht herausgefunden, aber ich editiere das hier nach, falls es mir noch gelingt – oder vielleicht kennt ja ein Mitleser den Font?
Kleiner typographischer Lapsus in der Netflix-Serie »The Queen‘s Gambit«: die Schriftart »Avant Garde«, die für die Banner des gezeigten Schachturniers 1966 in Mexiko City genutzt wurde, erschien tatsächlich erst 1970. 🙃
Nachdem mir durch mein kürzliches Posting vom 15.05.2023 die Buchstaben-Lücke meines wiederentdeckten Alltagsgegenstände-Alphabets wieder bewusst wurde, habe ich sie nun geschlossen und in der Hamburger City die fehlenden Lettern B, L und U fotografiert. Zwar digital geknipst, nicht wie seinerzeit analog – aber komplett ist komplett. 😁 🔠
Ab und zu fallen mir im Alltag Designs auf, die wie ein Fels in der Brandung alle Trends, Hypes, Moden über viele Jahrzehnte unverändert zu überdauern scheinen. Ein Beispiel dafür ist diese papierene Obst-/Gemüsetüte, die man bei stationären Händlern oder auf Wochenmärkten in Deutschland immer wieder überreicht bekommt und an die ich mich schon gefühlt ewig erinnern kann. 🍇🍍🍎🍒
Ich finde es schön, dass es so etwas gibt. Zu gerne wüsste ich, wer (und wann?) der Grafiker oder die Grafikerin war, der dieses Motiv einst gestaltet hat. Vermutlich hat er/sie sich nicht träumen lassen, dass dieses Tütendesign im Jahr 2023 immer noch im Umlauf sein wird, wenngleich mit angepasster Rechtschreibung beim »Esst« (im Originalmotiv stand »Eßt«). Und wie wurde der Entwurf seinerzeit vergütet? Mit einer Einmalzahlung – oder mit wiederholten Nutzungsvergütungen für jede der zahllosen Neuauflagen? Vermutlich wohl eher ersteres. Bleibt zu hoffen, dass der oder die Künstler*in damals mehr für seine Arbeit bekommen hat, als in diese Tüte passt und nicht bloß »einen Appel und ein Ei« … 😉 🎨 💶
Bis gestern befand ich mich für einige Tage im Urlaub auf der schönen dänischen Insel Bornholm und das brachte mich auf den Gedanken zu diesem Posting.
Denn seit ich Ende der 1990er-Jahre erstmals während eines Urlaubs in Dänemark mit dem Zug fuhr, bin ich verliebt in das »Danish g«. Diese ganz besondere Formgebung des kleinen ›g‹ ist nämlich Bestandteil der exklusiven Hausschrift »Via« der dänischen Eisenbahngesellschaft DSB (Bild 1) und damit präsent auf sämtlichen Beschilderungen und Anzeigetafeln an dänischen Bahnhöfen. Die in Kopenhagen ansässige Agentur Kontrapunkt schrieb zu ihrer damaligen Schriftgestaltung:
»The open loop of the ›g‹ is derived from the Danish signage tradition. The feature arose from the simple need to use the available space on a sign the best possible way.« 🇩🇰☝️
Und tatsächlich ist dieses spezielle ›g‹ auf etlichen lokalen Straßenschildern zu finden, wenn man ein wenig danach sucht, aber auch in aktuellen Logos erfreut sich dieser charakteristische Kleinbuchstabe nach wie vor großer Beliebtheit (Bild 2). Ein Vorkommen begegnete mir sogar weitab des dänischen Ursprungs in der Inschrift eines historischen Grabmals auf dem Friedhof St. Sebastian in Salzburg (Bild 3)! 😲🇦🇹
In jüngster Zeit kamen nun (endlich!) auch einige Computerfonts auf den Markt, die das »Danish g« in ihren Zeichensatz aufgenommen haben. Die Schriftarten heißen z.B. Dane, Syne, Gingar, Regave, Lufga, Batory oder Egon und ich finde es großartig, dass diese famose Form nun über Dänemark hinaus größere Verbreitung findet. 🤩🔠
Inzwischen hat sogar ein Kunde unserer Agentur biike – die Renneberg Wirtschaftskanzlei – unseren Designvorschlag angenommen, die eigene Wortmarke mit diesem besonderen ›g‹ gestalten zu lassen, was mich ganz besonders freut. Denn es sieht nicht nur gut aus und passt perfekt zu dem auf ›g‹ endenden Namen des Unternehmens, sondern sorgt auch für eine wunderbar unterschwellige Weise für eine hohe Wiedererkennbarkeit. Win-win! 👍😀