verknallt in Schrift und Buchstaben

Monat: Oktober 2024 (Seite 3 von 3)

02.10.2024

Typographisches Fundstück № 2 meiner Streifzüge durch Kopenhagen: eine dänische Version des Haustürschildes »Betteln und Hausieren verboten«, aber nicht als schnöder Folienaufkleber, sondern als metallene Reliefplakette, passend zu der vornehmen alten Haustür, an der sie angebracht ist.

Obgleich die Schrift ungelenk übermalt wurde, lässt sie noch ihre Ursprünge erkennen, die ich in den 1920er- oder 1930er-Jahren verorten würde. Ein bisschen »Futura« – aber eleganter, mit prägnanteren Oberlängen –, ein Hauch »Kabel«, eine Prise Lucian Bernhard¹ – die im Jahr 2010 von Santiago Orozco entworfene nostalgische »Josefin Sans«², kommt der Plakettenschrift ziemlich nahe. Lediglich die kalten Aluminiumschrauben holen das Auge unweigerlich in die Gegenwart zurück. 🤓 🔠

1 ➡️ https://de.wikipedia.org/wiki/Lucian_Bernhard

2 ➡️ https://fonts.google.com/specimen/Josefin+Sans

01.10.2024

Ich freue mich sehr, nach zwei Jahren mal wieder für eine gute Woche im wunderschönen Kopenhagen zu weilen. Und da es sich hier hervorragend anbietet, hauptsächlich zu Fuß, mit dem (Leih-)Fahrrad und dem ÖPNV unterwegs zu sein, komme ich jeden Tag an vielerlei Stellen vorbei, an denen ich reichlich neues Fotofutter für meine Serie »Typographische Fundstücke« einfangen kann. Tatsächlich sind es so viele Motive, dass mir diese für ein einzelnes Sammel-Posting eigentlich zu schade sind. Andererseits sehe ich mich aber auch außerstande, nur einige wenige aus dieser üppigen Ausbeute auszuwählen und dadurch andere beiseite zu lassen. Deshalb habe ich beschlossen, ab heute eine offene Serie mit jeweils einem Bild pro Tag zu posten. 🙂 



Den Auftakt bildet eine ramponierte Folienbeschriftung an der Fassade eines öffentlichen Toilettenhäuschens. Die Beschädigungen lassen den Schriftzug nicht nur teilweise weiterhin leserlich bleiben, sondern führen zu einigen interessanten neuen Buchstabenformen. Da hauptsächlich der untere Teil der Buchstaben dem Zahn der Zeit zum Opfer fiel, wirkt der verbleibende Rest ein wenig wie eine Großbuchstaben-Version der experimentellen Schrift »FF You Can Read Me«, die einigen sicher aus dem Logo des mdr (Mitteldeutscher Rundfunk) geläufig ist. 

Auch der Zufall arbeitet manchmal als Schriftdesigner … 😉 🤓 🔠

➡️ https://www.myfonts.com/de/collections/ff-you-can-read-me-font-fontfont

➡️ https://www.mdr.de/presse/logos/download-nutzung-verwendung-logo-mdr-sendungen-100.html

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