Vergangenen Freitag machte ich, von meiner derzeitigen Jahresend-Unterkunft in Brandenburg aus, einen Tagesausflug nach Berlin mit Stop-over in Spandau. Als typographisches Fundstück brachte ich von dort den untenstehenden Schnappschuss, angebracht über einem eher unscheinbaren Hauseingang, mit. Ein aktiv betriebener Betrieb oder ein Ladengeschäft an der dortigen Adresse war nicht mehr zu erkennen. Ich habe beim Lesen solcher Gewerbebeschriftungen, die den Nachnamen der Gründer mit deren Geschäftsfeld verbinden, oft ein nostalgisches Gefühl, da ich persönlich solche Namen eher mit vergangenen Zeiten verbinde, häufig sogar mit Schließungen, Insolvenzen oder Geschäftsaufgaben. In meinem Wohnviertel in Hamburg z.B. schloss kürzlich der kleine Laden »Elektro-Höglmüller«, 2023 traf es »Möbel-Scharbau«. Die Unternehmen »Betten-Schwen« und »Pflanzen-Kölle« gibt es hingegen noch. Dunkel erinnere mich andernorts noch an »Blusen-Köhler« oder »Wolle-Rödel« und vor etwa drei Wochen postete ich hier in dieser Rubrik das Foto eines Transporters von »Möbel-Ullrich«. Auch im Internet findet man noch aktive Unternehmen mit Namen gemäß dieser Nomenklatur, wie etwa »Auto-Zeilinger«, »Blumen-Brendel«, »Brillen-Fuchs«, »Küchen-Werner«, »Eisen-Fischer« oder »Fernseh-Schmidt«.
Wie seht Ihr das? Ist mein Gefühl zutreffend und diese Namenskategorie allmählich im Aussterben begriffen? Oder gibt es sogar Neugründungen, die sie aufgreifen? Vielleicht erinnert Ihr Euch auch selbst an gern besuchte Geschäfte, die so benannt waren und die es inzwischen nicht mehr gibt – und könnt ggf. sogar ein Foto von deren Ladenbeschriftung beisteuern? Ich bin gespannt.
Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel und einen angenehmen und möglichst friedlichen Start ins Neue Jahr. 🎆 🍀 🤓 🔠
