Das typographische Fundstück am Freitag habe ich von meinem Pfingsturlaub in Regensburg mitgebracht. In der dortigen Braugaststätte »Weissbräuhaus« finden sich an den Wänden allerlei sowohl schmückende als auch zweckmäßige kalligraphische Schriftzüge, die ich optisch als sehr ansprechend und auch handwerklich als durchaus gekonnt empfand. 



Eine dieser Zeilen fand ich jedoch in doppelter Hinsicht bemerkenswert: Sie war nicht nur mit der Höhe ihrer Buchstaben von ca. 10–12 cm eine Besonderheit und geht vermutlich – in dieser Größe und auf rustikalem Wandputz – nicht jedem Kalligraphen so leicht von der Hand wie beim Schreiben kleinerer Zeilen auf glattem, eben liegendem Papier, sondern sie war auch noch von oben nach unten gestürzt geschrieben. Bei näherer Betrachtung konnte man sogar noch die zarten Bleistift-Vorzeichnungen und Hilfslinien sehen, die sich der oder die Künstlerin auf der Wand vor der Arbeit angelegt hatte.

Ich gehe also davon aus, dass hier tatsächlich »in situ« diese von oben nach unten zu lesende, schwungvoll von Hand geschriebene Zeile aufgetragen wurde. Davor ziehe ich nicht nur als minderbegabter Von-Hand-Schreiber meinen Hut, denn das muss sogar für eine

 geübten Schreibkünstlerin eine besondere Herausforderung sein … oder? 🤓 🔠 ✍️