Mein Bildervorrat von der Reise nach Kopenhagen geht allmählich zuende und so ist dies heute das vorletzte Fundstück, das ich in (werk)täglichem Rhythmus posten werde, ehe ich bis auf Weiteres wieder zu meinem wöchentlichen Freitagstakt zurückkehre.



Das heutige »Exponat« entdeckte ich im Vorbeigehen an einer eher unscheinbaren Kellerluke im Stadtteil Christianshavn. Der Text enthält einen weiteren typisch dänisch-n

orwegischen Buchstaben (eigentlich eine sog. Ligatur, d.h. eine Verschmelzung zweier Zeichen): das Æ oder æ. Gesprochen wird es ähnlich wie das deutsche Ä.



Der Text auf dem Schild, »Undlad ophangning – Fredningsmyndigheden« – kann übersetzt werden mit »Nicht aushängen – Die Denkmalschutzbehörde«. Genau wie im Deutschen gibt es auch im Dänischen etliche lange und kompliziert anmutende Komposita wie »Fredningsmyndigheden« oder »Arbejdsmiljøovervågningssystemer« (Arbeitsmedizinische Überwachungssysteme), aber im Gegensatz dazu auch sehr minimalistische Substantive, die nur aus einem einzelnen Buchstaben bestehen, wie etwa »Ø« (Insel).



Die Schrift auf dem Schild fiel mir auf, weil sie mich an eins meiner Postings von vor einigen Wochen erinnerte, in dem es um sog. schmalfette Groteskschriften wie z.B. »Haettenschweiler« ging. Dazu würde ich auch dieses Schriftbeispiel mit seinen rechteckigen Proportionen und den verkürzten Ober- und Unterlängen zählen. Es ist nicht einfach, abzuschätzen, in welchem Jahrzehnt dieses Schild ursprünglich entstanden ist, da eine einfühlsame Denkmalschutzbehörde vielleicht auch eine Beschilderung neueren Datums bewusst an die Ästhetik des Gebäudes hätte anpassen können.